Die Senkung der Schlachtschweinenotierung Anfang Juli sorgte kurz für Verunsicherung auf dem Ferkelmarkt: Die Preise gaben ebenfalls nach, trotzdem blieb die Nachfrage der Mäster eher ruhig.
Nach dem Start der Erntearbeiten konzentrieren sich viele Betriebsleiter vorerst auf die Feldarbeiten und stellen den Ferkelkauf hintenan. Zuletzt berichteten Marktbeobachter aber von einer leichten Belebung des Handels: Die deutlichen Preisrücknahmen der Vorwochen haben ihre Wirkung nicht verfehlt, die Nachfrage nach Einstalltieren nahm zuletzt etwas zu.
Ganz reibungslos laufe es allerdings trotzdem nicht, vor allem freie Ferkelpartien seien nicht immer problemlos unterzubringen. Zum Start des neuen Wirtschaftsjahres fällt die Ferkelnachfrage üblicherweise erst einmal nicht ganz so üppig aus. Einige wollten Mitte Juli auch weitere Preissenkungen nicht ganz ausschließen – allerdings könnten die Abschläge wohl nur noch gering ausfallen. Denn das verfügbare Ferkelangebot ist weiterhin relativ überschaubar. Das dürfte für Stabilität sorgen.
Mastschweine: Ausgeglichener Markt
Seit Anfang März 2024 notierte der Vereinigungspreis für Schlachtschweine stabil: Das fortgesetzt knappe Angebot an schlachtreifen Tieren und das laut roter Seite unbefriedigende Fleischgeschäft glichen die Marktlage wochenlang weitgehend aus.
Anfang Juli setzten sich die Schlachter dann aber doch durch und konnten ein Zehn-Cent-Minus durchsetzen: Der Start der Grillsaison sei verregnet, die Fußball-EM habe zu wenig Impulse gebracht, der Ferienstart dämpfe die Nachfrage ebenfalls und insgesamt sinke der Fleischverbrauch weiter, hieß es zur Begründung.
Immerhin - mit dem Minus Anfang Juli scheinen sich die meisten Marktprobleme vorerst aufgelöst zu haben: Das Schlachtschweineangebot fiel kleiner aus als zuvor und ließ sich problemlos vermarkten. Im Fleischmarkt gaben die Teilstückpreise nach. Insider berichteten zwar, dass der Fleischabsatz sich noch nicht merklich belebt habe.
Insgesamt sei die Stimmung aber wieder ausgeglichener. Für den heimischen Schlachtschweinemarkt spricht damit zwar wenig für deutliche Preisaufschläge in den kommenden Wochen – weitere Rücknahmen sind aber ebenfalls eher unwahrscheinlich.