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Corona-Krise

Heidl fordert von Kaniber und Aiwanger Unterstützung der Agrarmärkte

In einem Brief an die Landesregierung schildert BBV-Präsident Heidl, wie er sich eine Unterstützung für die unter Druck stehenden Agrarmärkte Milch, Rind und Kartoffeln vorstellt.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Corona-Pandemie hat auch die Agrarmärkte im Griff. Dabei kommt es gerade in jenen Produktbereichen zu schwerwiegenden Verwerfungen, in denen der Absatz für den Außer-Haus-Verzehr bzw. der Export eine herausragende Rolle spielt - zum Beispiel bei Milch, Rindfleisch oder Kartoffeln.

Diese Situation hat der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl in einem Schreiben gegenüber Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger verdeutlicht. Heidl setzt sich für eine Unterstützung der betroffenen Bauernfamilien und Unternehmen ein. Es müsse darum gehen, Liquiditätsengpässen und Existenzgefährdung vorzubeugen.

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Milch: EU-Beihilfen für die private Lagerhaltung

Auf dem Milchmarkt kann der Absatzrückgang in Gastronomie und Export durch die verstärkte Nachfrage nach haltbaren Milchprodukten wie H-Milch, Käse und Butter im Lebensmitteleinzelhandel nicht ausgeglichen werden. Die Betroffenheit der einzelnen Molkereien ist je nach Produktpalette und Absatzkanälen sehr unterschiedlich.

Um den Markt zu stabilisieren, hat sich der BBV bereits seit Wochen für die Einführung von EU-Beihilfen für die private Lagerhaltung eingesetzt. Inzwischen hat sich die EU-Kommission nun endlich dafür entschieden.

Zusätzlich sind aus BBV-Sicht zielgenaue Lösungen nötig, da die Betroffenheit der einzelnen Molkereien je nach Produktpalette und Absatzkanälen sehr unterschiedlich ist. Der BBV fordert bereits länger, dass Molkereien bei Marktproblemen gemeinsam mit ihren Milcherzeugern die Anlieferungsmenge steuern. Dieses eigenverantwortliche Handeln sei auch jetzt der richtige Ansatz.

Rindfleisch: Beihilfe für private Lagerung und Verbraucherkampagnen

Bei Rindfleisch gehen vor allem die Edelteile sowie Färsenfleisch in die Gastronomie sowie die Vorderviertel vom Kuhfleisch in die Systemgastronomie wie z.B. McDonalds. Auch Häute haben im Zuge von Corona massiv an Wert verloren, da die Nachfrage z.B. der Automobil, Möbel- und Schuhindustrie eingebrochen ist sowie die Gerbereien in Südeuropa Corona-bedingt nicht arbeiten. Zusätzlich belastet südamerikanisches Rindfleisch den Markt, das für die Gastronomie gedacht war und jetzt Käufer im Lebensmitteleinzelhandel sucht, schildert Heidl in seinem Brief weiter

Auch bei Rindfleisch wurde die Forderung des BBV nach Beihilfe für private Lagerung von der EU-Kommission aufgegriffen. Allerdings fordert der Verband, dass die Beihilfe nicht nur für ganze Hinterviertel ermöglicht wird, sondern auch für Edelteile und Häute. Dies ist bislang leider noch nicht vorgesehen.

Darüber hinaus setzt sich Heidl dafür ein, den Markt nicht noch zusätzlich durch Importe zum Beispiel aus Südamerika zu belasten sowie den heimischen Konsum durch gezielte Verbraucherkampagnen anzukurbeln. Außerdem sollten Möglichkeiten für die energetische Verwertung von Häuten geprüft und ggf. z.B. ein entsprechendes Pilotprojekt gefördert werden.

Kartoffeln: Pragmatische Ansätze nötig

Der Kartoffelmarkt ist zweigeteilt: Während abgepackte Ware für die Supermärkte sehr gefragt ist, gibt es europaweit praktisch keine Nachfrage für Pommes-Frites-Ware (siehe auch BBV-Pressemitteilung vom 29.04.2020). Auch hier spielt der fehlende Außer-Haus-Verzehr eine wichtige Rolle, aber auch der ins Stocken geratene Export. Die Überhänge an Pommes-Frites-Kartoffeln belasten derzeit den gesamten Kartoffelmarkt und können durch die guten Absätze im Einzelhandel bei weitem nicht aufgefangen werden.

Da im Kartoffelbereich keine EU-Marktstützungsinstrumente zur Verfügung stehen, fordert Heidl die beiden Minister Kaniber und Aiwanger auf, andere pragmatische Ansätze zu prüfen, wie z. B. den Wertverlust für alternative Verwertungen finanziell abzumildern.

Parallel dazu haben sich auch BBV-Bezirkspräsident Kreitmair und der Vorsitzende der Landesvereinigung der Erzeugergemeinschaften für Qualitätskartoffeln in Bayern e.V. Konrad Zollner an die Staatsminister Aiwanger und Kaniber gewandt.

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