Nach AMI-Auswertungen konnten Mäster für männliche Schlachtrinder im 1. Halbjahr 2013 im Schnitt etwa 2 % höhere Preise als im Vorjahr erlösen. Dabei hätte die Aufwärtsentwicklung kräftiger sein können, wenn die Jungbullenpreise ab März nicht so unter Druck geraten wären. Ab Ende April unterschritten sie dann sogar die Vorjahreslinie. Ende Juni wurde bundesweit mit 3,59 EUR/kg Schlachtgewicht (SG) für Jungbullen der Handelsklasse R3 20 Ct/kg weniger erzielt als vor Jahresfrist. Hintergrund ist das gleichbleibende Aufkommen an Jungbullen, das jedoch auf eine teils deutlich reduzierte Nachfrage der Schlachtereien in Folge der weggebrochenen Exportmärkte im Rindfleischversand trifft. Bei weiblichen Schlachtrindern kam es aufgrund der knappen Angebotssituation zum Teil zu Preissteigerungen von bis zu 8 %. Auch für Schlachtkälber wurden im 1. Halbjahr Preisanstiege um 4 % verzeichnet. Dagegen sanken die Erzeugerpreise für schwarzbunte Nutzkälber um 22 %. Hauptgrund dürfte der rückläufige Bedarf sein, da im Zuge der intensiven Milcherzeugung die Mast als zusätzliche Einnahmequelle von den Landwirten immer mehr vernachlässigt wird.
Bei den Schlachtschweinen fiel die tatsächliche Preissteigerung mit 2,5 % etwas geringer aus als von der EU-Kommission prognostiziert. Aufgrund der höheren Schlachtzahlen bei einer gleichzeitig gedrosselten Fleischnachfrage im Inland war lediglich ein Preis von durchschnittlich 1,66 EUR/kg SG möglich. So kauften in den ersten 5 Monaten 2013 die Verbraucher nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) 1,8 % weniger Schweinefleisch als im Jahr zuvor. Die Erzeugerpreise für Sauen lagen um 4 % unter dem Erlösniveau des 1.Halbjahres 2012. Auch für Ferkel wurde bei einem Basispreis von knapp 57 EUR pro Tier mit 25 kg in der 100er-Partie rund 4 % weniger erlöst.
Schäfer konnten aufgrund kostengünstiger Offerten aus dem Ausland nur 4,95 EUR/kg SG für pauschal abgerechnete Schlachtlämmer erzielen. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von 0,25 EUR/kg oder 4,8 %. AMI