Holländische Ferkelexporteure passen sich schnell an
Wie schnell sich die niederländischen Ferkelexporteure an die ASP- und Corona-Einschränkungen in Deutschland angepasst haben, zeigen aktuelle Zahlen für einzelnen Empfängerländer.
Holland ist ein Ferkelüberschussgebiet. Im Durchschnitt werden jährlich rd. 6,5 Mio. Ferkel in benachbarte EU-Staaten ausgeführt. Davon gehen knapp zwei Drittel nach Deutschland. Danach kommt in jüngster Zeit Spanien mit einem Anteil von rd. 15 %. Weitere Importländer teilen sich den Rest, weiß Heribert Breker, LWK NRW.
Im ersten Teil des Jahres 2020 liefen die niederländischen Ausfuhren nach Deutschland auf leicht steigendem Niveau und erreichten eine wöchentliche Kapazität von durchschnittlich 85.000 Ferkeln je Woche. Nach Spanien wurden seinerzeit rd. 21.000 Ferkel geliefert. Die übrigen Länder teilten sich eine Wochenmenge von 25.500 Ferkel.
Die Coronavirus-bedingten Schlachtkapazitätseinschränkungen in Deutschland verschärften durch die ASP-verursachten Drittlandexportsperren das Problem des rechtzeitigen Schlachtschweineabsatzes mit der Folge deutlich reduzierter Ferkelaufstallungen. Das bekam neben anderen Ferkellieferanten aus dem In- und Ausland auch Holland zu spüren.
Die holländischen Ferkelexporte wurden jedoch umgehend neu organisiert. In der 46. KW wurden nach Deutschland rd. 20.000 Ferkel weniger transportiert. Dafür jedoch stiegen die holländischen Ausfuhren nach Spanien um rd. 13.000 Stück an. In den restlichen Ländern wurden rd. 7.500 mehr Tiere verteilt. Die hohe Flexibilität des grenzübergreifenden Handels ermöglicht rasche Anpassungsmaßnahmen.
Niedrigere Ferkelaufstallungen in einer Region des EU-Binnenmarktes sind nicht gleichbedeutend auch weniger Schlachtschweine. Daher wäre es zu unvorsichtig anzunehmen, dass die hierzulande leerstehenden Mastställe zu einer grundlegenden Entlastung des EU-Binnenmarktes für Schweinefleisch beitragen. Solange wie der Drittlandexport eingeschränkt ist, wird man das Fleischaufkommen in den EU-Ländern unterbringen müssen. Da ist bei begrenzter Nachfrage wenig Preisspielraum nach oben vorhanden.
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Holland ist ein Ferkelüberschussgebiet. Im Durchschnitt werden jährlich rd. 6,5 Mio. Ferkel in benachbarte EU-Staaten ausgeführt. Davon gehen knapp zwei Drittel nach Deutschland. Danach kommt in jüngster Zeit Spanien mit einem Anteil von rd. 15 %. Weitere Importländer teilen sich den Rest, weiß Heribert Breker, LWK NRW.
Im ersten Teil des Jahres 2020 liefen die niederländischen Ausfuhren nach Deutschland auf leicht steigendem Niveau und erreichten eine wöchentliche Kapazität von durchschnittlich 85.000 Ferkeln je Woche. Nach Spanien wurden seinerzeit rd. 21.000 Ferkel geliefert. Die übrigen Länder teilten sich eine Wochenmenge von 25.500 Ferkel.
Die Coronavirus-bedingten Schlachtkapazitätseinschränkungen in Deutschland verschärften durch die ASP-verursachten Drittlandexportsperren das Problem des rechtzeitigen Schlachtschweineabsatzes mit der Folge deutlich reduzierter Ferkelaufstallungen. Das bekam neben anderen Ferkellieferanten aus dem In- und Ausland auch Holland zu spüren.
Die holländischen Ferkelexporte wurden jedoch umgehend neu organisiert. In der 46. KW wurden nach Deutschland rd. 20.000 Ferkel weniger transportiert. Dafür jedoch stiegen die holländischen Ausfuhren nach Spanien um rd. 13.000 Stück an. In den restlichen Ländern wurden rd. 7.500 mehr Tiere verteilt. Die hohe Flexibilität des grenzübergreifenden Handels ermöglicht rasche Anpassungsmaßnahmen.
Niedrigere Ferkelaufstallungen in einer Region des EU-Binnenmarktes sind nicht gleichbedeutend auch weniger Schlachtschweine. Daher wäre es zu unvorsichtig anzunehmen, dass die hierzulande leerstehenden Mastställe zu einer grundlegenden Entlastung des EU-Binnenmarktes für Schweinefleisch beitragen. Solange wie der Drittlandexport eingeschränkt ist, wird man das Fleischaufkommen in den EU-Ländern unterbringen müssen. Da ist bei begrenzter Nachfrage wenig Preisspielraum nach oben vorhanden.