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IAMO: Russische Exportzölle stützen Weizenpreise

Angesichts der anhaltenden Abwertung des Rubels haben Wissenschafter des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) starke Zweifel, dass die Moskauer Regierung mit dem seit Februar erhobenen Exportzoll auf Weizen den Anstieg der inländischen Weizen- und Brotpreise dämpfen kann.

Lesezeit: 2 Minuten

Angesichts der anhaltenden Abwertung des Rubels haben Wissenschafter des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) starke Zweifel, dass die Moskauer Regierung mit dem seit Februar erhobenen Exportzoll auf Weizen den Anstieg der inländischen Weizen- und Brotpreise dämpfen kann. Wie das IAMO jüngst erklärte, koppelt die Maßnahme vielmehr die russische Getreidewirtschaft von den internationalen Märkten ab. In der Folge würden notwendige Investitionen in den strategisch wichtigen Getreidesektor abnehmen und die Erzeugung sowie der Handel von Getreideprodukten gebremst. Auch wenn aufgrund der aktuellen Lagerbestände die Effekte auf den Weltgetreidemärkten kurzfristig begrenzt blieben, sei durch die abnehmende Integration der russischen Getreidewirtschaft mittel- und langfristig eine spürbare Preiserhöhung zu erwarten. Außerdem wirke sich der Rückzug des russischen Getreidesektors von den Weltmärkten negativ auf die globale Sicherung der Welternährung aus. „Von staatlich verordneten Eingriffen in die russische Getreidewirtschaft sollte abgesehen werden“, resümierte IAMO-Direktor Prof. Thomas Glauben. Gerade mit Blick auf die aktuelle Talfahrt der russischen Wirtschaft trage eine Destabilisierung des strategisch wichtigen Getreidesektors sicher nicht zur Verbesserung des Investitionsklimas in Russland bei.


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Deutlich rückläufige Weizenexporte


Allerdings sind die Weizenpreise nach Angaben des staatlichen Agrartransportunternehmens RusAgroTrans im Süden und im Zentrum des europäischen Landesteils seit Wochen gesunken; dieser Trend werde sich nun voraussichtlich beschleunigen. Die Besitzer von Getreide verfügten nämlich noch über hohe Lagerbestände und hätten zuletzt intensiver Ware verkauft, weil sie Geld für die Tilgung von Krediten und für die Finanzierung der Frühjahrsbestellung benötigten. Außerdem habe der Meteorologische Dienst seine Schätzung für die Auswinterungsverluste in den Winterkulturen auf 10 % bis 12 % nach unten korrigiert; Ende November seien die Fachleute noch von 16 % ausgegangen. Nach einer Prognose des Unternehmens sollen die russischen Weizenausfuhren als Folge des Exportzolls im März im Vergleich zum Vormonat um 200 000 t bis 250 000 t auf rund 200 000 t zurückgehen. Im Januar seien noch 2,04 Mio t exportiert worden.

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