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ifo-Institut zählt Landwirtschaft zu den Profiteuren der Inflation

Wirtschaftswissenschaftler zählen Unternehmen der Landwirtschaft neben Bau und Handel zu den Inflationsgewinnern.

Lesezeit: 2 Minuten

Zieht die Landwirtschaft übermäßigen Gewinn aus der Inflation bei Lebensmitteln und anderen Agrarprodukten? Das meint zumindest Prof. Joachim Ragnitz, Wissenschaftler vom ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München, Niederlassung Dresden. Nach seiner Einschätzung erklären die gestiegenen Preise für Energie und Vorleistungen allein nicht das ganze Ausmaß der Inflation in Deutschland.

„Vielmehr scheinen Unternehmen in einigen Wirtschaftszweigen die Preissteigerungen dazu genutzt zu haben, ihre Gewinne auszuweiten. Das gilt vor allem für den Handel, die Landwirtschaft und den Bau“, so Ragnitz unter Verweis auf Daten der amtlichen Statistik zur Wirtschaftsleistung.

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Abgabepreise stärker erhöht als nötig?

Aus diesen Daten hat das ifo-Institut Unterschiede zwischen der nominalen und der preisbereinigten Wertschöpfung ermittelt. Der Forschungseinrichtung zufolge lassen sich so Rückschlüsse auf Preisanhebungen ziehen, die nicht durch höhere Vorleistungskosten verursacht wurden.

Laut Ragnitz haben insbesondere in der Land- und Forstwirtschaft einschließlich Fischerei sowie im Baugewerbe und in Handel, Gastgewerbe und Verkehr die Unternehmen ihre Preise „deutlich stärker erhöht als es aufgrund der gestiegenen Vorleistungspreise allein zu erwarten gewesen wäre“. Einige Unternehmen hätten offenbar den Kostenschub als „Vorwand“ dafür genommen, durch eine Erhöhung ihrer Absatzpreise auch ihre Gewinnsituation zu verbessern.

In seinem heute vorgestellten Aufsatz „Gewinninflation und Inflationsgewinner“ schreibt Ragnitz, dass es nicht verwundere, dass die Preise in der Landwirtschaft so kräftig gestiegen seien. Agrarrohstoffe würden meist global gehandelt. Viele Güter hätten sich nicht zuletzt aufgrund der durch den Krieg in der Ukraine hervorgerufenen Verknappung weltweit verteuert. Hinzu komme, dass Landwirtschaftsunternehmen zunächst wohl ihre Vorräte an Dünge- und Futtermitteln aufgebraucht hätten, in ihrer Kalkulation aber die zu erwartenden Preissteigerungen bei Nachbestellungen bereits eingerechnet hätten.

Mehr Wettbewerb gegen überzogene Preisanhebungen

Ragnitz ergänzte, gegen überzogene Preisanhebungen helfe nur mehr Wettbewerb. Verbraucher könnten auch billigere Produkte kaufen und so die Gewinninflation dämpfen. Für staatliche Eingriffe in die Preise besteht ihm zufolge jedoch kein Grund für. Auch eine Übergewinnsteuer sei wegen ihrer verzerrenden Wirkung auf die Knappheitssignale des Marktes weder marktkonform noch sei sie rechtssicher durchzusetzen. Da es keine Anhaltspunkte dafür gebe, dass hinter den Preissteigerungen Absprachen der Unternehmen stehen, seien auch kartellrechtliche Maßnahmen nicht hilfreich.

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