Die Aussichten für die globale Getreideernte 2021/22 sind weiterhin sehr gut. Auch nach den jüngsten Vorhersagen des Internationalen Getreiderats (IGC) ist für das kommende Wirtschaftsjahr mit einem Rekordaufkommen zu rechnen. Erwartet wird, dass die Produktion im Vergleich zur Schätzung für 2020/21 um 3,8 % auf 2,301 Mrd t zulegt.
6 % mehr Mais?
Maßgeblich dafür ist die Entwicklung beim Mais, wo sich gegenüber der vorherigen Abschätzung vor allem die Ertragserwartungen in China verbessert haben. Die Londoner Experten rechnen für die mit Abstand wichtigste Getreideart jetzt mit einer Zunahme der globalen Erzeugung um 70 Mio t oder 6,2 % auf die Rekordmenge von 1,201 Mrd t.
Das globale Weizenaufkommen soll laut der aktualisierten IGC-Bilanz 2021/22 von zuletzt 773 Mio t auf 789 Mio t steigen. Dies wäre gemäß den Vorhersagen des Getreiderats mehr als ausreichend, um beim weltweit wichtigsten Nahrungsgetreide den voraussichtlichen Bedarf zu decken. Der globale Weizenverbrauch wird für die kommende Kampagne auf 787 Mio t veranschlagt, was im Vergleich zu 2020/21 eine Zunahme um 18 Mio t bedeuten würde. Anders sieht dies trotz des erwarteten deutlichen Produktionszuwachses beim Mais aus. Hier geht der Getreiderat von einem Verbrauch von 1,201 Mrd t in der nächsten Saison aus; das wären 39 Mio t mehr als für 2020/21 geschätzt wird und entspricht der Produktionsvorhersage. Damit würden die Maisreserven aber zumindest nicht noch weiter sinken, nachdem 2020/21 ein Acht-Jahrestief von 267 Mio t markiert wurde. Dagegen sollen die Weizenbestände wachsen, wenn auch nur um 2 Mio t auf 283 Mio t.
Börsenkurse unter Druck
An den internationalen Terminbörsen verstärkte der neue IGC-Bericht die zuletzt eher „bärischen“ Preistendenzen. An der europäischen Leitbörse Matif mussten für den vorderen Septemberweizen vorigen Freitag (25.6.) gegen 13.00 Uhr 204,25 Euro/t angelegt werden, fast 30 Euro/t weniger als noch Anfang Mai. In Chicago kostete Terminmais mit gleichem Liefermonat im Nachthandel auf Freitag 5,50 $/bu (181 Euro/t). Gegenüber dem Jahreshoch von Anfang Mai fehlt dem neuerntigen Körnermais damit schon 1 $/bu (3,30 Euro/t) da der angekündigte Regen im US-Maisgürtel für den Herbst ein gutes Druschergebnis in den Staaten verspricht. AgE