Der Internationale Getreiderat (IGC) rechnet in der Saison 2021/22 mit einer weltweiten Getreideernte von über 2,29 Mrd. t (ohne Reis). Das ist ein neuer Rekord und liegt nach Angaben der Analysten 5 Mio. t über der Schätzung von Ende April. Die Erntemenge in der Saison 2020/21 würde demnach um 72 Mio. t übertroffen. Da der voraussichtliche Verbrauch ebenfalls nach oben korrigiert wurde, und zwar gegenüber dem Vormonat um rund 11 Mio. t, kann von einem Überangebot keine Rede sein. Die weltweiten Vorräte sollen sich am Ende der laufenden Saison auf 595 Mio. t belaufen. Das wären nach Angaben des IGC 5 Mio. t weniger als Ende 2020/21.
Weizenvorräte wachsen nur um 3 Mio. t
Seine Weizenschätzungen hat der IGC nur moderat verändert. Die Ernte wird auf 790 Mio. t beziffert (das wäre allerdings gegenüber 2020/21 ein Plus von 26 Mio. t) und der Verbrauch auf 787 Mio. t (+21 Mio. t). Am Saisonende sollen noch Vorräte von 288 Mio. t vorhanden sein. Das wären 3 Mio. t mehr als im Vorjahr, aber Ende April hatte der IGC noch mit einem Zuwachs von 13 Mio. t gerechnet. Zudem liegt gut die Hälfte des Weizens in China und steht dem Weltmarkt deshalb kaum zur Verfügung. Bei den führenden Exporteuren schmelzen die Weizenvorräte bis Mitte 2022 sogar auf weniger als 60 Mio. t ab. Das und die Tatsache, dass die Exportnachfrage rege ist, dürften die Gründe für die immer noch relativ festen Notierungen sein.
Auch bei Mais keine Angebotsschwemme
Im Gegensatz zum US-Landwirtschaftsministerium (USDA) geht der IGC mit Blick auf 2021/22 davon aus, dass auch die Maisernte mit 1,196 Mrd. t erneut unter dem Verbrauch liegen wird. Diesen beziffern die Analysten auf 1,2 Mrd. t.
Die globalen Maisvorräte, von denen ebenfalls ein sehr großer Teil in China liegt, gehen gegenüber 2020/21 laut IGC um 6 Mio. t zurück. In den Lägern der führenden Exporteure soll Mitte 2022 allerdings etwas mehr Mais liegen als am Ende der Saison 2020/21.
Abgerechnet wird erst am Schluss
Nennenswerte Auswirkungen auf die Börsen und Kassapreise hatten die o. g. Prognosen bislang nicht. Allerdings kann das noch kommen, denn vor allem die Börsianer sind immer auf der Suche nach Indizien für steigende oder fallende Preise. Die Stunde der Wahrheit kommt allerdings erst nach der Ernte. Fällt diese kleiner aus als erwartet oder enttäuschen die Qualitäten, müssen Händler, die jetzt im Einkauf bei den Preisen mauern, deutlich nachbessern. Vorerst ist aber auch dies nichts als Spekulation.
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Der Internationale Getreiderat (IGC) rechnet in der Saison 2021/22 mit einer weltweiten Getreideernte von über 2,29 Mrd. t (ohne Reis). Das ist ein neuer Rekord und liegt nach Angaben der Analysten 5 Mio. t über der Schätzung von Ende April. Die Erntemenge in der Saison 2020/21 würde demnach um 72 Mio. t übertroffen. Da der voraussichtliche Verbrauch ebenfalls nach oben korrigiert wurde, und zwar gegenüber dem Vormonat um rund 11 Mio. t, kann von einem Überangebot keine Rede sein. Die weltweiten Vorräte sollen sich am Ende der laufenden Saison auf 595 Mio. t belaufen. Das wären nach Angaben des IGC 5 Mio. t weniger als Ende 2020/21.
Weizenvorräte wachsen nur um 3 Mio. t
Seine Weizenschätzungen hat der IGC nur moderat verändert. Die Ernte wird auf 790 Mio. t beziffert (das wäre allerdings gegenüber 2020/21 ein Plus von 26 Mio. t) und der Verbrauch auf 787 Mio. t (+21 Mio. t). Am Saisonende sollen noch Vorräte von 288 Mio. t vorhanden sein. Das wären 3 Mio. t mehr als im Vorjahr, aber Ende April hatte der IGC noch mit einem Zuwachs von 13 Mio. t gerechnet. Zudem liegt gut die Hälfte des Weizens in China und steht dem Weltmarkt deshalb kaum zur Verfügung. Bei den führenden Exporteuren schmelzen die Weizenvorräte bis Mitte 2022 sogar auf weniger als 60 Mio. t ab. Das und die Tatsache, dass die Exportnachfrage rege ist, dürften die Gründe für die immer noch relativ festen Notierungen sein.
Auch bei Mais keine Angebotsschwemme
Im Gegensatz zum US-Landwirtschaftsministerium (USDA) geht der IGC mit Blick auf 2021/22 davon aus, dass auch die Maisernte mit 1,196 Mrd. t erneut unter dem Verbrauch liegen wird. Diesen beziffern die Analysten auf 1,2 Mrd. t.
Die globalen Maisvorräte, von denen ebenfalls ein sehr großer Teil in China liegt, gehen gegenüber 2020/21 laut IGC um 6 Mio. t zurück. In den Lägern der führenden Exporteure soll Mitte 2022 allerdings etwas mehr Mais liegen als am Ende der Saison 2020/21.
Abgerechnet wird erst am Schluss
Nennenswerte Auswirkungen auf die Börsen und Kassapreise hatten die o. g. Prognosen bislang nicht. Allerdings kann das noch kommen, denn vor allem die Börsianer sind immer auf der Suche nach Indizien für steigende oder fallende Preise. Die Stunde der Wahrheit kommt allerdings erst nach der Ernte. Fällt diese kleiner aus als erwartet oder enttäuschen die Qualitäten, müssen Händler, die jetzt im Einkauf bei den Preisen mauern, deutlich nachbessern. Vorerst ist aber auch dies nichts als Spekulation.