Für den globalen Weizenmarkt zeichnet sich laut Getreiderat weiterhin eine Rekordproduktion im laufenden Vermarktungsjahr 2020/21 ab. Weltweit sollen 764 Mio t Weizen gedroschen werden. Damit haben sich die Aussichten für das wichtigste Halmgetreide im globalen Maßstab gegenüber der IGC-Vorausschätzung von Ende September sogar noch leicht verbessert, da mit Russland, Australien und Indien drei Schwergewichte in der laufenden Kampagne große Weizenernten beisteuern.
Ihre diesjährige Produktionsschätzung für die EU haben die Londoner Experten nach Abschluss der Druschkampagne von 121,8 Mio t auf 122,6 Mio t heraufgesetzt, da Tschechien und Bulgarien bessere Zahlen geliefert haben. Dagegen revidierte der IGC seine Schätzung für die Weizenernte in Frankreich um 300 000 t auf nur noch 30,5 Mio t herunter und begründete dies mit schwachen Erträgen im Westen und Süden des Landes.
An der europäischen Leitbörse Matif hat der Höhenflug der Weizenpreise zum Monatsschluss ein vorläufiges Ende gefunden. Am Donnerstagabend (29.10.) ging der Dezember-Kontrakt mit 205 Euro/t aus dem Handel, nachdem exakt eine Woche zuvor mit 214 Euro/t ein Zweijahreshoch erreicht worden war. In Chicago markierte der vordere Dezember-Kontrakt - getrieben von Sorgen um zu trockene Bedingungen bei der Herbstaussaat in Russland und den USA selbst - Ende Oktober bei umgerechnet 196 Euro/t sogar ein Sechsjahreshoch für Futterqualitäten. AgE