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IGC hebt Prognose zur globalen Getreideernte weiter an

Der Internationale Getreiderat (IGC) hat seine Prognose für die globale Getreideernte 2016/17 nochmals heraufgesetzt. Die Londoner Experten rechnen jetzt mit einem Aufkommen von 2,026 Mrd. t Getreide; das sind 11 Mio. t mehr als Ende Mai erwartet.

Lesezeit: 5 Minuten

Der Internationale Getreiderat (IGC) hat seine Prognose für die globale Getreideernte 2016/17 nochmals heraufgesetzt. Die Londoner Experten rechnen jetzt mit einem Aufkommen von 2,026 Mrd. t Getreide; das sind 11 Mio. t mehr als Ende Mai erwartet. Damit würde die Vorjahresproduktion um schätzungsweise 25 Mio. t übertroffen, und es wäre die zweitgrößte Ernte; der bisherige Rekord wurde 2014/15 mit 2,046 Mrd. t erzielt. Es wäre dem IGC zufolge außerdem das vierte Jahr in Folge, dass die Marke von 2 Mrd. t geknackt würde. Einschließlich der auf 467 Mio. t veranschlagten Anfangsbestände errechnet sich für das gerade begonnene Wirtschaftsjahr 2016/17 ein Rekordangebot von 2,493 Mrd t. Von der erwarteten Produktion 2016/17 sollen 729 Mio t auf Weizen entfallen, nach 736 Mio t im Vorjahr. Dagegen sagt der IGC für die Maisernte weiterhin ein Plus von 34 Mio t auf 1,003 Mrd t voraus. Angehoben hat der Getreiderat auch seine Vorhersage des Getreideverbrauchs, allerdings nur um 1 Mio t auf 2,010 Mrd t. Dies wäre jedoch ein neuer Rekord; in der vergangenen Saison 2015/16 wurden weltweit schätzungsweise insgesamt 1,984 Mrd t Getreide verbraucht. Der IGC geht davon aus, dass das umfangreiche Angebot und die relativ niedrigen Preise die Nachfrage nach Weizen und Gerste zur Verfütterung stützen werden. Im Einzelnen wird vorhergesagt, dass der Verbrauch von Getreide zu Futterzwecken gegenüber 2015/16 um 9 Mio t auf 881 Mio t und der zu Nahrungszwecken um 11 Mio t auf 672 Mio t zunimmt. 


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EU-Weizenaufkommen wahrscheinlich rückläufig


Für 2016/17 geht der IGC von einem globalen Produktionsüberschuss bei Getreide von schätzungsweise 16  Mio t aus, nach 17 Mio t im Vorjahr. Das wäre der dritte Rückgang in Folge. Allerdings sollen die Lagerbestände bis Ende 2016/17 auf insgesamt 482 Mio t Getreide steigen; das wäre so viel wie nie zuvor. Bezogen auf den prognostizierten Verbrauch würde diese Menge für 88 Tage reichen, nach 86 Tagen im Vorjahr. Mit Blick auf die Weizenproduktion rechnet der Getreiderat für die EU nach der Rekordernte 2015 für die laufende Saison mit einem Rückgang: Hier soll die Erzeugung um 5,2 Mio t auf 154,6 Mio t sinken. Die Experten begründen ihre Prognose unter anderem mit möglichen Ertrags- und Qualitätseinbußen durch die zuletzt schweren Regenfälle in einigen Teilen Nordfrankreichs und Süddeutschlands. Besseres Wetter verzeichneten indes der Süden und Osten der Union, unter anderem in Rumänien, Italien und Spanien, weshalb die aktuelle IGC-Ernteprognose für die Gemeinschaft um insgesamt 1 Mio t Weizen höher ausfällt als noch im Mai. Indes rechnet der IGC für die Ukraine mit einem absolut und relativ deutlichen Produktionsminus: Dort soll die Weizenerzeugung 2016/17 im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Mio t oder 15,6 % auf 23,0 Mio t sinken. Als Begründung wird vor allem die Einschränkung des Anbauareals genannt. Darüber hinaus erwartet der Getreiderat für China einen Ernterückgang um 4,2 Mio t auf 126 Mio t. 


US-Ernte schreitet rasch voran


Für die USA prognostiziert der IGC allerdings ein höheres Weizenaufkommen, obwohl die Farmer das betreffende Anbauareal nach aktuellen Erhebungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) im Vergleich zur vergangenen Anbausaison 2015/16 um 7 % auf 20,6 Mio ha einschränkten. Dem IGC zufolge werden die US-Landwirte wahrscheinlich 56,6 Mio t Weizen ernten, was gegenüber dem Vorjahr ein ertragsbedingter Zuwachs um 0,8 Mio t wäre. Derweil gingen die Druscharbeiten in den Vereinigten Staaten recht rasch voran. So waren Ende Juni laut USDA etwa 45 % der Winterweizenfläche im eigenen Land abgeerntet; zum Vorjahreszeitpunkt waren es nur 33 % gewesen. Außerdem konnte sich der Zustand der Winterweizenkulturen in den USA zuletzt weiter verbessern: Im Rahmen der amtlichen Bonitierung wurden am 26. Juni insgesamt 62 % der Flächen in den Hauptanbaugebieten in die Klassen „gut“ bis „hervorragend“ eingestuft; das war ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche - zum Vorjahreszeitpunkt waren hier nur 41 % erreicht worden.


Weizenbestände auf Rekordkurs


Trotz des erwarteten globalen Produktionsrückgangs bei Weizen geht der IGC hier wie bei Getreide insgesamt von einer Verbesserung der internationalen Versorgungslage in der aktuellen Saison aus. So sollen sich die weltweiten Lagerendbestände 2016/17 im Vergleich zum Vorjahr um 9 Mio t auf einen Rekord von 226 Mio t erhöhen. Mit dieser Menge könnte der in etwa auf dem Vorjahresniveau erwartete globale Verbrauch von rund 720 Mio t Weizen ungefähr 115 Tage lang gedeckt werden; das wären fünf Tage mehr als in der vergangenen Saison. Vor allem China dürfte dem Bericht zufolge noch mehr Weizen als bisher einlagern; die dortigen Bestände sollen sich bis Ende Juni 2017 um 12,9 Mio t auf 89,6 Mio t erhöhen. Das wäre das höchste Volumen seit 17 Jahren. Allerdings sollen sich auch die Silos in wichtigen Exportländern weiter füllen. So erwarten die Londoner Fachleute für die USA ein Plus von 3,2 Mio t auf 30,5 Mio t Weizen. In der Europäischen Union dagegen sollen die Lager um 1,3 Mio t auf 16 Mio t abgestockt werden; damit würde der Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre aber noch um 38 % übertroffen. AgE

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