Der Internationale Getreiderat (IGC) hat seine Schätzung für die weltweite Maisernte 2020/21 erneut gekürzt. Im Hinblick auf die globale Maisernte 2020/21 zeichnet sich zwar noch immer eine Rekordmenge ab; das Aufkommen dürfte allerdings kleiner ausfallen als bislang angenommen. Der IGC setzte am vorigen Donnerstag (29.10.) seine betreffende Ernteprognose um 4 Mio t auf 1,156 Mrd t herab. Die Vorjahresmenge schätzen die Londoner Fachleute auf 1,124 Mrd t.
Begründet wird die jüngste Abwärtskorrektur der Produktionserwartung mit eingetrübten Ertragsaussichten in mehreren Ländern mit hoher Maiserzeugung. In den Vereinigten Staaten werden die Farmer in diesem Jahr wohl „nur“ insgesamt 373,9 Mio t Mais von den Feldern holen; das wären 2,6 Mio t weniger als bisher erwartet worden waren. Das Vorjahresergebnis würde aber immer noch um 27,9 Mio t oder 8,1 % übertroffen.
Auch für die Europäische Union senkte der Getreiderat die Erntevoraussage, und zwar von bisher 67,4 Mio t auf lediglich noch 62,6 Mio t. So wenig Mais wurde in der EU-27 seit vier Jahren nicht mehr gedroschen, wobei zuletzt vor allem die Prognosen für Frankreich, Bulgarien und Rumänien gestutzt worden sind. Das Vorjahresniveau würde damit europaweit um 5,5 Mio t verfehlt.
Die Maisernte in der Ukraine sehen die Fachleute jetzt bei 33 Mio t; im vergangenen Monat hatten sie noch 35 Mio t in Aussicht gestellt und im August sogar 37 Mio t. Die IGC-Prognosen für die Maisernte 2020/21 in Brasilien und Argentinien fielen dagegen mit 112,5 Mio t und 54,3 Mio t genauso hoch aus wie bisher. Allerdings sind diese Voraussagen noch mit großer Unsicherheit behaftet, weil der Körnermais in Südamerika gerade erst gedrillt wird.
Gewinnmitnahmen beim Matif-Mais
An den internationalen Terminmärkten waren die verschlechterten Ernteaussichten für das weltweit wichtigste Getreide bereits eingepreist, weswegen nach der Veröffentlichung der neuen IGC-Zahlen zunächst wenig Bewegung bei Maiskontrakten zu verzeichnen war. In Chicago kostete der meistgehandelte Future mit Fälligkeit im Dezember 2020 am Freitagmorgen (30.10.) gegen 8:30 Uhr hiesiger Zeit 3,96 $/bu (133 Euro/t); zum Wochenbeginn hatte der Frontmonat bei 4,20 $/bu (139 Euro/t) sein bisheriges Jahreshoch markiert. In Paris ist die Kursrallye beim Mais zuletzt ebenfalls zum Stillstand gekommen. Kontrakte zur Abrechnung im November 2020 hatten sich an der Matif im Oktober von 170 Euro/t bis 197,50 Euro/t am vergangenen Montag (26.10) verteuert, bevor Gewinnmitnahmen und technisch bedingte Verkäufe dem Preisanstieg zumindest vorläufig ein Ende setzten. AgE
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Der Internationale Getreiderat (IGC) hat seine Schätzung für die weltweite Maisernte 2020/21 erneut gekürzt. Im Hinblick auf die globale Maisernte 2020/21 zeichnet sich zwar noch immer eine Rekordmenge ab; das Aufkommen dürfte allerdings kleiner ausfallen als bislang angenommen. Der IGC setzte am vorigen Donnerstag (29.10.) seine betreffende Ernteprognose um 4 Mio t auf 1,156 Mrd t herab. Die Vorjahresmenge schätzen die Londoner Fachleute auf 1,124 Mrd t.
Begründet wird die jüngste Abwärtskorrektur der Produktionserwartung mit eingetrübten Ertragsaussichten in mehreren Ländern mit hoher Maiserzeugung. In den Vereinigten Staaten werden die Farmer in diesem Jahr wohl „nur“ insgesamt 373,9 Mio t Mais von den Feldern holen; das wären 2,6 Mio t weniger als bisher erwartet worden waren. Das Vorjahresergebnis würde aber immer noch um 27,9 Mio t oder 8,1 % übertroffen.
Auch für die Europäische Union senkte der Getreiderat die Erntevoraussage, und zwar von bisher 67,4 Mio t auf lediglich noch 62,6 Mio t. So wenig Mais wurde in der EU-27 seit vier Jahren nicht mehr gedroschen, wobei zuletzt vor allem die Prognosen für Frankreich, Bulgarien und Rumänien gestutzt worden sind. Das Vorjahresniveau würde damit europaweit um 5,5 Mio t verfehlt.
Die Maisernte in der Ukraine sehen die Fachleute jetzt bei 33 Mio t; im vergangenen Monat hatten sie noch 35 Mio t in Aussicht gestellt und im August sogar 37 Mio t. Die IGC-Prognosen für die Maisernte 2020/21 in Brasilien und Argentinien fielen dagegen mit 112,5 Mio t und 54,3 Mio t genauso hoch aus wie bisher. Allerdings sind diese Voraussagen noch mit großer Unsicherheit behaftet, weil der Körnermais in Südamerika gerade erst gedrillt wird.
Gewinnmitnahmen beim Matif-Mais
An den internationalen Terminmärkten waren die verschlechterten Ernteaussichten für das weltweit wichtigste Getreide bereits eingepreist, weswegen nach der Veröffentlichung der neuen IGC-Zahlen zunächst wenig Bewegung bei Maiskontrakten zu verzeichnen war. In Chicago kostete der meistgehandelte Future mit Fälligkeit im Dezember 2020 am Freitagmorgen (30.10.) gegen 8:30 Uhr hiesiger Zeit 3,96 $/bu (133 Euro/t); zum Wochenbeginn hatte der Frontmonat bei 4,20 $/bu (139 Euro/t) sein bisheriges Jahreshoch markiert. In Paris ist die Kursrallye beim Mais zuletzt ebenfalls zum Stillstand gekommen. Kontrakte zur Abrechnung im November 2020 hatten sich an der Matif im Oktober von 170 Euro/t bis 197,50 Euro/t am vergangenen Montag (26.10) verteuert, bevor Gewinnmitnahmen und technisch bedingte Verkäufe dem Preisanstieg zumindest vorläufig ein Ende setzten. AgE