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Import von US-Sojabohnen seit 2017 drastisch angestiegen

Im zurückliegenden Erntejahr 2017/2018 hat sich die Einfuhr von US Sojabohnen in die Europäische Union (EU) mehr als vervierfacht. Lag die Importquote von amerikanischen Sojabohnen im Juli 2017 noch bei 8,7 % - was einer Gesamtmenge von 93.850 t entsprach - betrug sie im Juli 2018 36.5% oder 359.305 t.

Lesezeit: 3 Minuten

Im zurückliegenden Erntejahr 2017/2018 hat sich die Einfuhr von US Sojabohnen in die Europäische Union (EU) mehr als vervierfacht. Lag die Importquote von amerikanischen Sojabohnen im Juli 2017 noch bei 8,7 % - was einer Gesamtmenge von 93.850 t entsprach - betrug sie im Juli 2018 36.5% oder 359.305 t. Dies bedeutet über den Jahresverlauf einem Aufwuchs von über 280 %, wie die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mitteilte.

 

Gleichzeitig kündigte die Brüsseler Behörde an, als Folge des zwischen EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und US-Präsident am 25. Juli in Washington verkündeten Soja-Deals, ab sofort 14tägige Statistiken über den Soja-Import aus den USA in die EU veröffentlichen zu wollen. Auch beim Sojamehl-Export legten die US-Produzenten mächtig zu. Die Einfuhren in die EU stiegen von einem Anteil von 0,3 Prozent Mitte des Jahres 2017 auf 13% im Juli 2018 signifikant an und machen im laufenden Erntejahr ein Importvolumen von 185.000 t aus.

 

„Die Europäische Union kann noch mehr Sojabohnen aus den Vereinigten Staaten importieren und dies findet statt, so wie wir es angekündigt haben“, ließ der Kommissionchef in einer Pressemitteilung zum US-EU-Agrarhandel verbreiten.

 

Brasilien ist der Verlierer der steigenden US-Exporte nach Europa

Als Verlierer des steigenden US-Handelsvolumens nach Europa sieht sich Brasilien. Zeichneten die südamerikanischen Farmer im Jahre 2017 noch für 61,7 Prozent des Sojabohnen-Exports in Richtung Europa verantwortlich, fiel ihr Lieferanteil im Jahresverlauf (Stand Juli 2018) auf einen Wert von 52,3 % beträchtlich. Verschärft hat sich die Situation zulasten der brasilianischen Exporte in Folge des sich verfestigten chinesisch-amerikanischen Handelskrieges. Seitdem China US-Sojabohnen-Importe mit einem 25prozentigen Strafzoll belegt hat, stürzten die Sojapreise auf dem Weltmarkt ab vor allem zulasten der US-Produzenten.

 

US-Farmer leiden unter chinesischen Strafzöllen und machen Milliardenverluste

Der Agrarhandel zwischen den USA und China hat sich im letzten Jahrzehnt deutlich abgekühlt. Zunächst war der chinesisch-amerikanische Agraraustausch während den zurückliegenden eineinhalb Jahrzehnten nach Öffnung des chinesischen Marktes von einer rasanten Boom-Phase gekennzeichnet. Die USA als weltgrößter Sojabohnen- und Sojamehl-Exporteur steigerten ihrer Ausfuhren ins Reich der Mitte zwischen 2001 und 2016 von einem ursprünglichen Soja-Warenwert von einer Milliarde US-Dollar auf einen Wert von 14 Milliarden US-Dollar in 2016. Damit ist jetzt Schluss und Leidtragende sind vor allem familiengeführte Soja-Farmen.

 

Wenn US-Präsident Donald Trump nun mit dem Versprechen zu Felde zieht, dass die EU als massiver Aufkäufer von US-Sojabohnen und -mehl auftreten werde, spiegelt dies vor allem die sich verändernden globalen Warenströme im Agrarhandel wider. Während Brasilien darauf hoffen darf, künftig die US-Lieferlücke nach China auffangen zu können, rechnet sich der US-Präsident aus, seine Farmer mit stärkeren Exporten in Richtung Europa freundlich stimmen zu können.

 

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„Die USA und die Europäische Union blicken auf eine langanhaltende Handelspartnerschaft und sind geeignet diese Beziehungen weiter auszubauen“, unterstrich EU-Agrarkommissar Phil Hogan in Brüssel. „Wir haben unsere Bereitschaft erklärt mehr Sojabohnen aus den USA zu importieren, und dies findet bereits statt. Die amerikanischen und europäischen Landwirte haben viel zu gewinnen, wenn sie eng zusammenarbeiten“.

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