USDA-Schätzung

In Indien droht ab 2030 eine Futtermittelknappheit

Laut einer Studie des US-Landwirtschaftsministeriums werden der steigende Wohlstand und die wachsende Bevölkerung in Indien zu einem starken Anstieg des Futtermittelbedarfs führen.

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Indien dürfte im kommenden Jahrzehnt zunehmend auf Importe von Futtermitteln angewiesen sein. Davon geht eine Studie des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) aus.

Das mittlerweile bevölkerungsreichste Land der Welt dürfte sein Wachstum fortsetzen. Die Bevölkerungszunahme und der steigende Wohlstand werden laut USDA dazu führen, dass künftig deutlich mehr tierische Nahrungsmittel konsumiert werden.

Bevölkerung wächst und will Fleisch essen

Wie in der Studie aufgeführt wird, hat der Verbrauch von tierischen Produkten, ausgenommen Milch, in Indien seit den 1960er-Jahren von 6 auf 17 kg pro Kopf im Jahr 2021 zugenommen. Die Bevölkerung dürfte darüber hinaus laut Prognosen bis 2050 von heute rund 1,4 Mrd. auf dann 1,5 Mrd. Menschen anwachsen.

Zudem wird damit gerechnet, dass sich im gleichen Zeitraum das Pro-Kopf-Einkommen verdoppelt. Bereits im kommenden Jahrzehnt könnte dies laut dem Bericht dazu führen, dass Indien Mais und Sojamehl importieren muss, um den wachsenden heimischen Futtermittelbedarf zu decken.

Wohlstandszuwachs entscheidend

Die gesamte Importnachfrage wird laut USDA wiederum davon abhängig sein, wie stark der Wohlstand und die Bevölkerung Indiens zulegen. Die Analysten haben dafür ein Szenario mit rapidem Wachstum, in dem die Bevölkerung jährlich um 0,4% und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf um 6,2% zunimmt, durchgerechnet.

Unter diesen Annahmen überschreitet der Importbedarf an Mais im Jahr 2034 die Marke von 20 Mio. t und wächst dann bis 2050 auf 122 Mio. t an.

Im moderaten Szenario, mit einem Wachstum der Bevölkerung um 0,3% und des BIP pro Kopf und Jahr um 3,8%, soll der Importbedarf an Mais im Jahr 2050 dagegen lediglich bei 26 Mio. t liegen. Für den Fall, dass Indien bestimmte genetisch veränderte Sorten im heimischen Anbau zulässt, könnte sich dieser laut USDA sogar noch weiter auf lediglich 14 Mio. t verringern.

50 Mio. t Sojaimporte?

Ähnlich sieht das Bild bei den Sojamehlimporten aus: Für das Szenario des rapiden Wachstums wird sich laut USDA der Einfuhrbedarf von 2,1 Mio. t im Jahr 2020 auf dann mehr als 10 Mio. t im Jahr 2030 knapp verfünffachen. Bis 2050 würde die Lücke sogar auf rund 50 Mio. t zunehmen.

Auch bei moderatem Wachstum gehen die Analysten des USDA davon aus, dass die Auslandsnachfrage 4,1 Mio. t im Jahr 2030 erreichen dürfte, bis sie dann 2050 bei 12,8 Mio. t liegen soll.

Auch bei Soja liegen laut dem Bericht Chancen in der Gentechnik: Sollte Indien diese anwenden, könnte sich im moderaten Szenario der Importbedarf bis 2050 auf 9,3 Mio. t eingrenzen lassen.

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