ING Bank: Eher trübe Aussichten für die niederländische Agrarwirtschaft
Die ING-Bank wagt einen Ausbick: Beim Milchpreis soll es ein durchschnittliches Erzeugerpreisniveau geben, bei hohen Futterkosten. Die Ferkelpreise ziehen kräftig an - Mastschweine bleiben wechselvoll
Die Aussichten der niederländischen Landwirtschaft für 2021 und darüber hinaus sind nach Einschätzung der ING Bank nicht rosig, nachdem der Produktionswert 2020 im Vergleich zum Vorjahr bereits um 4 % als Folge von Preissenkungen im Zuge einer rückläufigen Nachfrage nach verschiedenen Produkten gesunken ist.
Wie ING-Agraranalyst Henk van den Brink erklärte, ist zwar im Laufe von 2021 mit Preiserholungen zu rechnen. Die Rahmenbedingungen für eine deutliche Verbesserung der Rentabilität seien aber ungünstig. Außerdem sei mit einem Rückgang der Wachstumsrate für die Produktionsmenge um 0,7 Prozentpunkte auf 0,5 % zu rechnen.
Für die Mastschweinehalter prognostiziert van den Brink ein herausforderndes Jahr wegen des ungewissen Verlaufs der Corona-Pandemie und der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Die Schweinestaus in den Schlachthöfen hätten sich zwar fast aufgelöst, aber die Kühlhäuser seien immer noch sehr gut gefüllt.
Unterdessen führten weltweit steigende Rohstoffpreise zu hohen Futterkosten. Außerdem stiegen die Ferkelpreise zurzeit kräftig. Ursachen seien die intensive Nachfrage spanischer Mäster und das geringere Angebot als Folge des heißen Sommers 2020 in Kombination mit dem Haager Sanierungsprogramm. Im Zuge der angepeilten Umstrukturierung seien bereits einige Unternehmen ausgeschieden, und weitere dürften im Laufe dieses Jahres folgen.
Im Kampf um Flächen werden sich nach Einschätzung des Bankers neue „Bedrohungen“ für Landwirte unter anderem durch die ambitionierten Wohnungsbauziele der Haager Regierung und durch die Errichtung von mehr Solar- und Windparks im Rahmen der angepeilten Energiewende ergeben.
Für zusätzliche Beeinträchtigungen dürften auch die Schaffung von zusätzlichen Natur- und Waldarealen sowie der immer lautere Ruf nach einer Ernährungswende und einer Kreislaufwirtschaft sorgen. Weitere Herausforderungen ergäben sich in den kommenden Jahren aus der „schiefen“ Margenverteilung in der Vermarktungskette.
Mit Blick auf die Milchviehhalter erwartet van den Brink für 2021 ein durchschnittliches Erzeugerpreisniveau. Allerdings dürften die hohen Futterkosten das Gewinnwachstum nach einem deutlich unterdurchschnittlichen Jahr dämpfen.
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Die Aussichten der niederländischen Landwirtschaft für 2021 und darüber hinaus sind nach Einschätzung der ING Bank nicht rosig, nachdem der Produktionswert 2020 im Vergleich zum Vorjahr bereits um 4 % als Folge von Preissenkungen im Zuge einer rückläufigen Nachfrage nach verschiedenen Produkten gesunken ist.
Wie ING-Agraranalyst Henk van den Brink erklärte, ist zwar im Laufe von 2021 mit Preiserholungen zu rechnen. Die Rahmenbedingungen für eine deutliche Verbesserung der Rentabilität seien aber ungünstig. Außerdem sei mit einem Rückgang der Wachstumsrate für die Produktionsmenge um 0,7 Prozentpunkte auf 0,5 % zu rechnen.
Für die Mastschweinehalter prognostiziert van den Brink ein herausforderndes Jahr wegen des ungewissen Verlaufs der Corona-Pandemie und der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Die Schweinestaus in den Schlachthöfen hätten sich zwar fast aufgelöst, aber die Kühlhäuser seien immer noch sehr gut gefüllt.
Unterdessen führten weltweit steigende Rohstoffpreise zu hohen Futterkosten. Außerdem stiegen die Ferkelpreise zurzeit kräftig. Ursachen seien die intensive Nachfrage spanischer Mäster und das geringere Angebot als Folge des heißen Sommers 2020 in Kombination mit dem Haager Sanierungsprogramm. Im Zuge der angepeilten Umstrukturierung seien bereits einige Unternehmen ausgeschieden, und weitere dürften im Laufe dieses Jahres folgen.
Im Kampf um Flächen werden sich nach Einschätzung des Bankers neue „Bedrohungen“ für Landwirte unter anderem durch die ambitionierten Wohnungsbauziele der Haager Regierung und durch die Errichtung von mehr Solar- und Windparks im Rahmen der angepeilten Energiewende ergeben.
Für zusätzliche Beeinträchtigungen dürften auch die Schaffung von zusätzlichen Natur- und Waldarealen sowie der immer lautere Ruf nach einer Ernährungswende und einer Kreislaufwirtschaft sorgen. Weitere Herausforderungen ergäben sich in den kommenden Jahren aus der „schiefen“ Margenverteilung in der Vermarktungskette.
Mit Blick auf die Milchviehhalter erwartet van den Brink für 2021 ein durchschnittliches Erzeugerpreisniveau. Allerdings dürften die hohen Futterkosten das Gewinnwachstum nach einem deutlich unterdurchschnittlichen Jahr dämpfen.