Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

Schweinestau

ISN „schießt“ gegen DGB und Sozialministerien

Wöchentlich fehlen mindestens 80.000 Schlachtungen, sagt die ISN. Das Problem sei lösbar, wenn alle wollten. Sozialministerien und DGB kriegen ihr Fett weg.

Lesezeit: 3 Minuten

Die ISN drängt weiterhin auf eine Genehmigung von Sonntags- und Feiertagsarbeit auf den Schlachtbetrieben, um den Schweinestau aufzulösen. In Niedersachsen hakt das Vorhaben nach Aussage der ISN noch an den Gewerbeaufsichtsämtern, denen die Direktive aus dem Sozialministerium in Hannover fehle.

Aus zahlreichen Gesprächen mit Schlachtunternehmen wisse man, dass in vielen Unternehmen derzeit versucht werde, trotz der Schwierigkeiten bzgl. des Corona-Infektionsschutzes und der eingeschränkten Verfügbarkeit von Personal, die Schlachtungen auszuweiten. Namentlich nennt die ISN: Müller-Fleisch, Westfleisch, Böseler Goldschmaus und auch Tönnies.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Überhang aktuell bei fast 500.000 Schweinen

Derweil wächst der Schweinestau weiter. Laut ISN fehlen wöchentlich mindestens 80.000 Schlachtungen in Deutschland, damit der bestehende Überhang von ca. 480.000 Schlachtschweinen nicht noch größer wird. Wenn die stark eingeschränkten großen Schlachtbetriebe ihre Kapazitäten nutzen könnten, wären deutlich über 100.000 Schlachtungen mehr je Woche möglich.

ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack kritisiert in diesem Zusammenhang Arbeits- und Sozialressorts in den Ministerien. „Man will zwar offiziell nicht im Weg stehen, aber ein aktives „unter die Arme greifen“ sieht definitiv anders aus!“

Jede zusätzliche "Schlacht-Stunde" zählt!

  • Warum dauert es mit den Genehmigungen für Sonntagsschlachtungen in Niedersachsen so lange?
  • Warum darf man nicht am 31.10. schlachten?
  • Und in NRW: Wo hakt es beim Schlachtstandort in Rheda-Wiedenbrück? Wieso darf einer von Europas führenden Schlachthöfen seit Juli nicht mehr die Kapazitäten auslasten?

An die niedersächsische Sozialministerin Dr. Carola Reimann und an NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann richtet Staack zudem die Forderung: „Wir haben aufgrund der prekären Lage der Schweinehalter mehrfach und sehr deutlich um Hilfe gebeten! Helfen Sie den Schweinehaltern endlich! Jede Stunde für zusätzliche Schlachtungen zählen! Das bekommen wir nur hin, wenn auch gleichzeitig das offenkundige Problem des Personalmangels konsequent angegangen wird.

DGB kritisiert Arbeitsquarantäne

Wenig Verständnis hat die ISN für Aussagen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Nach einem dpa-Bericht habe der DGB die Arbeitsquarantäne für Werkarbeiter des Schlachthofs Weidemark in Sögel kritisiert. Die Fleischbranche sei anfälliger für Corona-Infektionen als andere Wirtschaftszweige. „Haben Sie schon was von erhöhten Corona-Infektionen in der Autoindustrie gehört?“, zitiert die ISN einen DGB-Experten und erwidert:

„Ja, haben wir! Bevor der DGB derartige Aussagen raushaut, sollten er besser recherchieren,“ entgegnet ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack. Bei BMW in Dingolfing waren im September beispielsweise 32 Mitarbeiter eines Logistikdienstleisters mit Corona infiziert. Diese wurden daraufhin in Quarantäne geschickt, mehrere hundert Mitarbeiter getestet und der Betrieb bei BMW weitergeführt. „Nichts anderes passiert am Schlachthof in Sögel – im Gegenteil, hier darf der Betrieb aktuell leider sogar nur mit 50 Prozent der Kapazität weiterlaufen, was die Schweinehalter in eine schwierige Notsituation bringt“, erläutert Staack.

ISN: „Mehr Sachlichkeit – weniger Plattitüden“

Der ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack fordert: „Lieber DGB, bitte sachlich bleiben! Ohne Frage, die Gesundheit der Schlachthofmitarbeiter muss geschützt werden. Aber für Schweinehalter ist die aktuelle Notlage existenziell. Plattitüden und Falschaussagen sind kontraproduktiv und schaden am Ende allen – auch den Schlachthofmitarbeitern. Was wir brauchen ist mehr Sachlichkeit, um die Situation und die Maßnahmen einzuschätzen. Die Schlachtbetriebe sind systemrelevant für die Lebensmittelkette und ganz besonders für die Schweinehalter - am Ende müssen deshalb gleichzeitig höchstmöglicher Mitarbeiterschutz und mehr Schlachtungen möglich sein!“

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.