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Jungbullen: Sommerloch fällt aus - Kühe extrem knapp

Der Markt für Jungbullen trotzt dem Sommerloch: Trotz Rekordpreisen von fast 7 € pro kg SG bleibt kein Tier im Stall. Warum bleibt das Angebot so knapp und stabil?

Lesezeit: 2 Minuten

Der Markt für Jungbullen befindet sich weiterhin im Ausnahmezustand. Die Notierungen behaupten das Rekordniveau von fast 7 € pro kg SG für die Handelsklasse U seit Wochen. Und trotz der extremen Preise bleibt kein Tier im Stall. Die rote Seite wettert zwar seit Wochen gegen die Preisrallye und versucht mit reduzierten Schlachtungen Druck zu erzeugen. Doch ein wirkliches Mittel gegen den Hype haben sie bisher nicht gefunden. Was sind die Treiber der nachhaltig hohen Marktpreise?

  • Das Lebendangebot ist und bleibt klein. Laut amtlicher Zahlen wurden im ersten Quartal 261.900 Bullen in Deutschland geschlachtet. Das sind 8,2 % weniger als im Vorjahreszeitraum.

  • Weltweit befinden sich die Rindfleischpreise derzeit im Höhenflug (vgl. S. 125). Aktuelle Spitzenreiter sind die Briten mit Preisen von umgerechnet über 8 € pro kg SG.

  • Trotz der hohen Preise bleibt die Nachfrage nach Rindfleisch vergleichsweise stabil.

Feste Preise auch im Sommer

Auch für den weiteren Verlauf rechnen Marktteilnehmer mit stabilen Preisen. Für neue, noch höhere Preisrekorde fehlt ihnen aber mittlerweile die Fanatsie. „Der LEH hat Rindfleisch weitgehend aus der Werbung genommen“, erklärt ein Marktbeobachter. Die Verbraucher dürften deshalb verstärkt auf preisgünstige Alternativen ausweichen. Bei so hohen Preisen schließt er auch einen zeitweisen Preisdämpfer nicht aus. Einen Preisverfall erwartet allerdings auch niemand. „Wir gehen mit den hohen Preisen weiter. Das Sommerloch fällt 2025 aus“, ist ein Marktexperte überzeugt.

Kühe und Färsen: Extrem knapp

Der Markt für Schlachtkühe bleibt unterversorgt, und die Preise zogen bis zuletzt weiter an. Teilweise werden für die O3-Kühe über 6 € pro kg SG bezahlt. Dies hätte zum Jahresbeginn noch kein Experte für möglich gehalten. Die rote Seite stöhnt, kann aber wenig tun. Denn sie hat Lieferverpflichtungen, die erfüllt werden müssen, und die Betriebe brauchen eine Mindestauslastung, weil es sonst noch teurer würde. Auch die weiteren Aussichten sprechen eher für steigende als für fallende Erzeugerpreise:

  • Das Angebot bleibt extrem knapp. Strukturwandel und Blauzungenkrankheit werden das Angebot weiterhin begrenzen.

  • Die Milchviehhalter erzielen derzeit gute Milchpreise und sortieren nur das Nötigste an Tieren aus.

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