Die Jungbullennotierungen haben in den vergangenen Wochen nicht gehalten, was sich Mäster von ihnen versprochen haben. Normalerweise schlagen die Schlachterlöse zu dieser Zeit des Jahres – mal mehr und mal weniger ausgeprägt – den Weg nach oben ein. Davon kann bislang keine Rede sein. Zeitweilig kamen zuletzt sogar wieder Schwächen auf, weil der Verkauf der Hälften und Teilstücke nicht so lief wie erhofft. Und es hätte sogar noch schlimmer kommen können.
„Wenn große Rinderschlachtstätten wegen Corona für einige Zeit den Betrieb einstellen müssten, hätten wir jetzt die gleichen Absatzprobleme wie die Schweinehalter“, bringt ein norddeutscher Bullenmäster die prekäre Lage auf den Punkt. Allerdings stehe man bei schlachtreifen Rindern nicht ganz so unter Verkaufsdruck. Bislang sei dieser Corona-bedingte worst case, also ein Schlacht- und Verarbeitungsstopp, zudem erst einmal im Süden eingetreten. Der Norden blieb hingegen in der Tat verschont, und das bleibt hoffentlich aus so.
Herbst ist eigentlich Rindfleisch-Zeit
Normalerweise müsste Folgendes dem Jungbullenmarkt Auftrieb geben:Je deutlicher die Außentemperaturen sinken, desto mehr Appetit haben viele Konsumenten auf deftiges Essen, also auch auf Fleisch. Die Rindfleischnachfrage an den Fleischertheken dürfte deshalb saisonbedingt zunehmen.
Auch die heimischen Fleischwarenhersteller bereiten sich auf saisonbedingte Absatzsteigerungen vor, indem ihre Kühlhausvorräte aufstocken. Und „Rind“ gehört in etlichen Rezepturen einfach dazu. Etwa ab Mitte November beginnen zudem oft schon die Schlachtungen für das hoffentlich lukrative Weihnachtsgeschäft 2020. Sogenannte Metzgerbullen sind dann stetig bis rege gefragt.
Die mengenmäßige Nachfrage ist allerdings nur eine Seite der Medaille. Ob die Bullenmäster auf mehr als ihre Kosten kommen, steht und fällt mit den Schlachterlösen. In diesem Punkt überwiegt bei etlichen Beobachtern in diesem Jahr eine gewisse Skepsis.
Außer-Haus-Verzehr fehlt
Der Grund ist nach wie vor die Coronakrise und ihre negativen Auswirkungen auf den Außer-Haus-Verzehr. „die starken Rückgänge in diesem Bereich werden durch die Zuwächse beim heimischen Verzehr nur teilweise aufgefangen“, sagt ein Branchenkenner. Er glaubt auch nicht, dass sich die Lage bald entspannt.
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Die Jungbullennotierungen haben in den vergangenen Wochen nicht gehalten, was sich Mäster von ihnen versprochen haben. Normalerweise schlagen die Schlachterlöse zu dieser Zeit des Jahres – mal mehr und mal weniger ausgeprägt – den Weg nach oben ein. Davon kann bislang keine Rede sein. Zeitweilig kamen zuletzt sogar wieder Schwächen auf, weil der Verkauf der Hälften und Teilstücke nicht so lief wie erhofft. Und es hätte sogar noch schlimmer kommen können.
„Wenn große Rinderschlachtstätten wegen Corona für einige Zeit den Betrieb einstellen müssten, hätten wir jetzt die gleichen Absatzprobleme wie die Schweinehalter“, bringt ein norddeutscher Bullenmäster die prekäre Lage auf den Punkt. Allerdings stehe man bei schlachtreifen Rindern nicht ganz so unter Verkaufsdruck. Bislang sei dieser Corona-bedingte worst case, also ein Schlacht- und Verarbeitungsstopp, zudem erst einmal im Süden eingetreten. Der Norden blieb hingegen in der Tat verschont, und das bleibt hoffentlich aus so.
Herbst ist eigentlich Rindfleisch-Zeit
Normalerweise müsste Folgendes dem Jungbullenmarkt Auftrieb geben:Je deutlicher die Außentemperaturen sinken, desto mehr Appetit haben viele Konsumenten auf deftiges Essen, also auch auf Fleisch. Die Rindfleischnachfrage an den Fleischertheken dürfte deshalb saisonbedingt zunehmen.
Auch die heimischen Fleischwarenhersteller bereiten sich auf saisonbedingte Absatzsteigerungen vor, indem ihre Kühlhausvorräte aufstocken. Und „Rind“ gehört in etlichen Rezepturen einfach dazu. Etwa ab Mitte November beginnen zudem oft schon die Schlachtungen für das hoffentlich lukrative Weihnachtsgeschäft 2020. Sogenannte Metzgerbullen sind dann stetig bis rege gefragt.
Die mengenmäßige Nachfrage ist allerdings nur eine Seite der Medaille. Ob die Bullenmäster auf mehr als ihre Kosten kommen, steht und fällt mit den Schlachterlösen. In diesem Punkt überwiegt bei etlichen Beobachtern in diesem Jahr eine gewisse Skepsis.
Außer-Haus-Verzehr fehlt
Der Grund ist nach wie vor die Coronakrise und ihre negativen Auswirkungen auf den Außer-Haus-Verzehr. „die starken Rückgänge in diesem Bereich werden durch die Zuwächse beim heimischen Verzehr nur teilweise aufgefangen“, sagt ein Branchenkenner. Er glaubt auch nicht, dass sich die Lage bald entspannt.