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Kanada sucht neue Absatzmärkte für Schweinefleisch

Im Juni hatte China die Aussetzung aller Schweinefleischimporte aus Kanada angeordnet. Jetzt sucht das nordamerikanische Land neue Absatzwege.

Lesezeit: 2 Minuten

Schweinefleischexporte Kanadas verzeichneten im ersten Halbjahr 2019 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres einen leichten Anstieg auf ein Gesamtvolumen von 495.200 t (+1 %), berichtet der Verband der Fleischwirtschaft (VdF). Unterstützt wurden die kanadischen Exporte hauptsächlich von der wachsenden Nachfrage nach Schweinefleisch auf dem chinesischen Markt, da die dortige ASP-Krise zu einer erhöhten Importnachfrage führte. Die Lieferungen dorthin stiegen gegenüber der ersten Hälfte des Vorjahres um über 50 %. Mit einem Gesamtvolumen von 172.000 t gingen im Zeitraum von Januar bis Juni über 34 % der kanadischen Schweinefleischexporte nach China. Der Wert dieser Exporte hat sich fast verdoppelt.

Der Anstieg der chinesischen Importnachfrage war für die Kanadier besonders wichtig, da die Lieferungen in die USA um 21 % zurückgingen (-29.000 t). Der Rückgang der US-Importnachfrage ist einerseits auf die Ausweitung der US-Produktion und andererseits aber auch auf die eingebrochenen US-Exporte nach China im Zuge des Handelskrieges zwischen den beiden Ländern zurückzuführen.

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Im Juni hat China allerdings die Aussetzung aller Schweinefleischimporte aus Kanada unter Berufung auf Ractopamin-Funde im Fleisch und gefälschte Exportzertifikate angeordnet. Mit dieser Aktion wurde ein Großteil der kanadischen Schweinefleischexporte lahmgelegt. Die kanadischen Schweinepreise sackten unmittelbar danach ab. Marktbeobachter vermuten, dass der Marktdruck in Kanada auch die EU-Preise beeinflussen könnte.

Kanada hat dank des CPTPP Marktanteile in Japan hinzugewonnen, die Lieferungen dorthin nahmen in diesem Jahr jedoch nur leicht zu.

Seit Ende 2017 hat die EU auch ein Handelsabkommen mit Kanada abgeschlossen, das ein zollfreies Schweinefleischkontingent vorsieht. Die kanadischen Schweinefleischexporte in die EU blieben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gegenüber dem Vorjahr gleich. Die Einfuhrmenge von insgesamt rund 140 t blieb weit unter der Kontingentsgrenze von 43.000 t.

Das Interesse an Importen aus Kanada in der EU blieb bislang sehr begrenzt, da die kanadischen Lieferanten extreme Schwierigkeiten haben, die Veterinäranforderungen der EU einzuhalten. Wenn es jedoch auf weiteren Zielmärkten Kanadas zu Behinderungen kommt, könnte es für die kanadischen Produzenten lohnender werden, sich stärker auf EU-Anforderungen auszurichten.

Der chinesische Einfuhrbedarf für Fleisch wird weiter wachsen. Letztendlich wird dies mit großer Wahrscheinlichkeit zu Versorgungslücken in anderen Märkten führen, die mit kanadischem Schweinefleisch beliefert werden können. Die jüngste Erholung der Schweinepreise in Kanada könnte darauf hindeuten, dass dies bereits der Fall ist.

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