Grund sind Funde eines Wachstumsförderers in Schweinefleischlieferungen und gefälschte Veterinärbescheinigungen, weshalb die kanadischen Behörden auf Druck von China keine Exportzertifikate mehr ausstellen. Nach Angaben der chinesischen Botschaft in Ottawa vom vergangenen Mittwoch (26.6.) wurden bereits Anfang Juni Rückstände von Ractopamin in einer Charge von importiertem Schweinefleisch des Unternehmens Frigo Royal gefunden, welches umgehend für die Einfuhr gesperrt wurde.
Die anschließende Untersuchung in Kanada habe ergeben, dass die amtlichen Begleitpapiere der Sendung gefälscht seien und darüber hinaus seien viele weitere unechte Veterinärbescheinigungen aufgetaucht. Die Botschaft wies darauf hin, dass die gefälschten Zertifikate den chinesischen Aufsichtsbehörden über den offiziellen kanadischen Benachrichtigungskanal übermittelt worden seien. Dies zeige, dass „das kanadische System zur Überwachung der Fleischausfuhr offensichtliche Sicherheitslücken aufweist“. Um die Sicherheit der chinesischen Verbraucher zu gewährleisten, sei die kanadische Regierung aufgefordert worden, die Ausstellung von Zertifikaten für den Export nach China ab dem 25. Juni auszusetzen.
Der Ausfuhrstopp trifft die kanadische Fleischwirtschaft hart, denn die Volksrepublik ist einer ihrer wichtigsten Auslandskunden. In den ersten vier Monaten 2019 wurden 146 000 t Schweinefleisch für 310 Mio Can$ (206 Mio Euro) nach China geliefert, das damit drittgrößter Abnehmer war. Das ebenfalls von der Sperre betroffene Rindfleisch wies im ersten Jahresdrittel ein Exportvolumen von 7 660 t mit einem Ausfuhrwert von 64 Mio Can$ (43 Mio Euro) auf; in diesem Segment rangiert China auf Rang fünf der wichtigsten Ausfuhrdestinationen. Bereits im April hatte Peking zwei kanadische Schweinefleischexporteure wegen angeblicher Falschdeklaration von Ware für die Einfuhr gesperrt; im März wurde der Import von Raps eingestellt.
Politische Beobachter führen die Handelskonflikte auch auf die diplomatischen Verstimmungen nach der Festnahme der Finanzchefin von Huawei, Meng Wanzhou, im Dezember 2018 in Kanada zurück, der in den USA Sanktionsverstöße und Bankbetrug vorgeworfen werden. AgE
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Grund sind Funde eines Wachstumsförderers in Schweinefleischlieferungen und gefälschte Veterinärbescheinigungen, weshalb die kanadischen Behörden auf Druck von China keine Exportzertifikate mehr ausstellen. Nach Angaben der chinesischen Botschaft in Ottawa vom vergangenen Mittwoch (26.6.) wurden bereits Anfang Juni Rückstände von Ractopamin in einer Charge von importiertem Schweinefleisch des Unternehmens Frigo Royal gefunden, welches umgehend für die Einfuhr gesperrt wurde.
Die anschließende Untersuchung in Kanada habe ergeben, dass die amtlichen Begleitpapiere der Sendung gefälscht seien und darüber hinaus seien viele weitere unechte Veterinärbescheinigungen aufgetaucht. Die Botschaft wies darauf hin, dass die gefälschten Zertifikate den chinesischen Aufsichtsbehörden über den offiziellen kanadischen Benachrichtigungskanal übermittelt worden seien. Dies zeige, dass „das kanadische System zur Überwachung der Fleischausfuhr offensichtliche Sicherheitslücken aufweist“. Um die Sicherheit der chinesischen Verbraucher zu gewährleisten, sei die kanadische Regierung aufgefordert worden, die Ausstellung von Zertifikaten für den Export nach China ab dem 25. Juni auszusetzen.
Der Ausfuhrstopp trifft die kanadische Fleischwirtschaft hart, denn die Volksrepublik ist einer ihrer wichtigsten Auslandskunden. In den ersten vier Monaten 2019 wurden 146 000 t Schweinefleisch für 310 Mio Can$ (206 Mio Euro) nach China geliefert, das damit drittgrößter Abnehmer war. Das ebenfalls von der Sperre betroffene Rindfleisch wies im ersten Jahresdrittel ein Exportvolumen von 7 660 t mit einem Ausfuhrwert von 64 Mio Can$ (43 Mio Euro) auf; in diesem Segment rangiert China auf Rang fünf der wichtigsten Ausfuhrdestinationen. Bereits im April hatte Peking zwei kanadische Schweinefleischexporteure wegen angeblicher Falschdeklaration von Ware für die Einfuhr gesperrt; im März wurde der Import von Raps eingestellt.
Politische Beobachter führen die Handelskonflikte auch auf die diplomatischen Verstimmungen nach der Festnahme der Finanzchefin von Huawei, Meng Wanzhou, im Dezember 2018 in Kanada zurück, der in den USA Sanktionsverstöße und Bankbetrug vorgeworfen werden. AgE