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topplus Schweinepest

Kann China den Einbruch beim Schweinfleisch ausgleichen?

Infolge der Afrikanischen Schweinepest (ASP) soll die chinesische Produktion an Schweinefleisch von 54 Mio. t auf unter 35 Mio. t zurückfallen.

Lesezeit: 2 Minuten

Als Reaktion darauf sind die Schweinepreise um 150% auf durchschnittlich 6,5 €/kg gestiegen. Experten gehen davon aus, dass es aufgrund des dezimierten Sauenbestandes und der noch immer nicht eingedämmten ASP vorerst nicht gelingen wird, die Erzeugung von Schweinefleisch in den Jahren 2020 bis 2021 wieder nennenswert hochzufahren.

Wie man sich in China darauf einastellt, analysiert Heribert Breker, LWK NRW: Zunächst wird der Import an Fleisch jeder Art verdoppelt. Neben Schweinefleisch in Höhe von 4 Mio. t kommt vor allem Rindfleisch in einer Menge von 3 Mio. t in Betracht. Geflügelfleischimporte werden auf rd. 1 Mio. t veranschlagt. Die zusätzliche Einfuhrmenge beträgt grade mal 4 Mio. t. Die Importe von Fisch sollen in noch unbekannter Höhe gesteigert werden.

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Die chinesische Rindfleischerzeugung ist aufgrund der relativ kleinen Rinder- und Milchkuhherde nicht in der Lage, einen zusätzlichen Beitrag zur Fleischgewinnung zu liefern. Auf Dauer wird die Rindfleischerzeugung eher zurückgehen, weil infolge des hohen Preisanreizes Kuhbestände geschlachtet werden mit der Folge, dass nachfolgend die Kälber fehlen.

Dagegen soll die Geflügelfleischproduktion innerhalb kurzer Zeit von 12 auf 16 Mio. t erhöht werden. Das geschieht vorwiegend in den leerstehenden Schweineställen, die aus Furcht vor einer ASP-Reinfektion zur Verfügung stehen. Die schnelle Steigerung des Kükenmaterials im erforderlichen Umfange stellt aber noch ein nicht unbedeutendes Hindernis dar.

Mit 14.500 km Küstenlinie verfügt China über die weltgrößten Möglichkeiten bei der Seefischgewinnung. Der Seefischkonsum wird auf rd. 36 kg je Kopf veranschlagt. Rd. 270.000 qkm Seen und Flußläufe können ebenfalls für die Fischerzeugung verwendet werden. Überschlägig stammen 6 kg je Kopf aus den Binnengewässern. Die weltgrößte Fischfangflotte ist jedoch nicht in der Lage, den steigenden Inlandsbedarf zu decken. Allerdings wird viel Beifang zu Fischmehlfutter verarbeitet. China ist zum Nettoimporteur beim Fisch geworden. Das zur Verfügung stehende Datenmaterial ist allerdings mit Vorsicht zu interpretieren.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der ASP-bedingte Produktionsausfall bei den Schweinen nur zu einem begrenzten Teil durch andere Proteinträger ersetzt werden kann. Mehr importierte Milchprodukte sind ein Teil der Lösung, aber auch mehr Nahrungsmittel pflanzlicher Herkunft wie Reis, Gemüse und Soja sind angesagt. Chinas Verbraucher werden ihre Konsumgewohnheiten bei steigenden Preisen hinsichtlich Menge und Zusammensetzung anpassen müssen.

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