Der Dezember wartet am Markt für Speise- und Verarbeitungskartoffeln nicht mit Veränderungen und schon gar nicht mit Überraschungen auf. Es gibt fast auf der ganzen Linie keine Preisveränderung. Angebot und Nachfrage stehen weitgehend im Gleichgewicht. Wenn, dann herrscht eher ein latenter Preisdruck, als dass es Anzeichen für Verbesserungen der aus Sicht der Landwirte zu niedrigen Preise gibt.
Bei Speisekartoffeln drängen weiterhin Partien an den Markt, die sich nicht lange lagern lassen, weil sie entweder nicht frostsicher sind oder aufgrund der gebrochenen Keimruhe und mechanischer Beschädigungen vor dem Verderben gesichert werden müssen. Das Problem der hohen Absortierungen, die einen entsprechenden Aufwand beim Packer bedeuten, hat ebenfalls noch Bestand und ist ein Gegenargument für Preisaufschläge. Ein reges Exportgeschäft fehlt zusätzlich, als dass sich der Markt zum Verkäufermarkt verändern könnte. Außerdem sind für die nächste Zeit weitere Werbeaktionen mit dem Lebensmitteleinzelhandel vereinbart, für die günstiger Rohstoff benötigt wird.
Frittenkartoffeln ohne Vertrag liegen wie Blei in den Scheunen und verschlechtern die Stimmung der Lagerhalter. Sie müssen sich wohl noch lange in Geduld üben, bis ein Ende des Teil-Lockdowns die Absatzlage von Pommes frites nachhaltig normalisiert. Derzeit machen die Fabriken keine Anstalten, Produkte auf Halde zu produzieren. Dafür ist die Lagerung zu teuer. Bei anderen Erzeugnissen mag sich das noch rechnen, vor allem, wenn steigende Energiekosten ab 2021 die Produktion verteuern. AMI