Die Situation am Kartoffelmarkt spitzt sich zum Ende der Kampagne 2012/13 „dramatisch“ zu. Nach Darstellung des Bundesverbandes der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) hat aufgrund der knappen EU-Ernte 2012 die gesamte Saison über ein hohes Preisniveau für Kartoffeln geherrscht. Inzwischen sei die alte Ernte weitgehend verbraucht und der Beginn der neuen Ernte 2013 lasse auf sich warten. Eine durchgehende Versorgung erscheine daher nicht flächendeckend gesichert.
Zunächst hätten die Frühkartoffeln aufgrund des langen Winters erst mit mehrwöchiger Verspätung gepflanzt werden können; dann habe ein kalter Monat Mai das Wachstum weiter verzögert, so dass der Vegetationsrückstand sich noch vergrößert habe und eine frühe Ernte nicht mehr möglich sei. Der Wachstumsrückstand gegenüber normalen Jahren betrage mehrere Wochen.
Eine Prognose für die gesamte Saison sei im Moment noch nicht möglich, so der Bundesverband. Allerdings sei zu befürchten, dass aufgrund der bisherigen Wachstumsverzögerungen und der widrigen Witterungsbedingungen weitaus geringere Erträge als in den Vorjahren heranwüchsen. Dazu würden die nicht unerheblichen Flächenverluste durch die Überschwemmungen und Starkregen in großen Gebieten Deutschlands kommen.
Der BOGK erwartet deshalb auch bei einer etwa gleichbleibenden Anbaufläche gegenüber 2012 in Deutschland eine knappe Versorgung für die Saison 2013/14. Bestätigt wird diese Einschätzung durch eine erste Prognose zur deutschen Kartoffelernte. Das Monitoring Agricultural Resources (MARS) der EU geht aktuell von einem bundesweit im Mittel um 10,5 % niedrigeren Kartoffelertrag als 2012 aus. Demnach würden hierzulande nur rund 9,6 Mio. t der Hackfrucht geerntet gegenüber 10,67 Mio. t im Vorjahr. (AgE/ab)
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