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"40 Wochenstunden sind ein faires Arbeitszeitmodell"

Fachkräfte sind knapp. Umso wichtiger ist es, diese knappe Ressource auch sinnvoll einzusetzen, sagt Mühlenbetreiber Michael Gutting. Er fordert wieder mehr Leistungsbereitschaft.

Lesezeit: 2 Minuten

Gemeinsam mit der Lebensmittelpraxis und essen & trinken hat top agrar die „Initiative Standort Deutschland“ gegründet. Die drei Titel des Landwirtschaftsverlags zeigen damit, wie wichtig die Agrar- und Ernährungswirtschaft für den Standort ist. In diesem Rahmen erklären ausgewählte deutsche Unternehmen, wie sie Deutschland sehen und warum sie trotz aller Probleme weiterhin gerne hier investieren.

Michael Gutting ist Mitgesellschafter der Bindewald und Gutting GmbH. Es ist die größte familiengeführte Mühlengruppe Deutschlands.

"Die hohen Energiekosten und die drastische Inflation bei Dienstleistungen spüren wir als Mühlengruppe deutlich. Noch gravierender ist aber der Arbeitskräftemangel, den wir im gesamtgesellschaftlichen Kontext ­sehen müssen. Denn wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und sozialer Zusammenhalt gehören untrennbar zusammen.

Trotz der angespannten Stimmung bewahren wir unsere positive Grundhaltung. Das ist allerdings nicht leicht – die Bürokratie lähmt uns. Langwierige Baugenehmigungen, starre Arbeitszeitregelungen, überbordende Nachhaltigkeitsnachweise und komplexe Lieferkettenpflichten binden enorme Ressourcen, ohne erkennbaren Mehrwert zu schaffen. Diese Ressourcen fehlen uns an anderer Stelle: in der Wertschöpfung – bei der Entwicklung und Bereitstellung sinnvoller, sicherer und nachhaltiger Produkte für die Gesellschaft.

Leistungsbereitschaft, Fleiß, Verantwortungsbewusstsein und der Wille zum Erfolg müssen wieder in den Fokus

Wir brauchen eine klare politische und wirtschaftliche Neuausrichtung. Deutschland hat große Stärken, die wir konsequent ausbauen müssen. Eine echte Bildungsoffensive könnte das ­sinkende Niveau stoppen und junge ­Talente fördern. Zudem sollten Werte wie Leistungsbereitschaft, Fleiß, Verantwortungsbewusstsein und der Wille zum Erfolg wieder in den Fokus rücken.

Ein Beispiel sind die Tarifverhandlungen: Höhere Löhne in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten sind berechtigt. Gleichzeitig jedoch kürzere Arbeitszeiten oder zusätzliche Urlaubstage zu fordern, ist angesichts des Fachkräftemangels schlicht falsch. Deutschland muss im ­internationalen Wettbewerb bestehen – niemand wartet auf uns. Ein faires Arbeitszeitmodell mit 38 bis 40 Wochenstunden, 28 Urlaubstagen und guter Bezahlung ist dafür eine gute Basis.

Trotz allem investieren wir weiter in Deutschland – und das aus Überzeugung. Unsere Lage im Herzen Europas, die Nähe zu wichtigen Absatzmärkten, ein stabiles rechtliches und wirtschaftliches Umfeld sowie sozialer Frieden sind große Standortvorteile. Wer einmal in Südamerika oder Russland außerhalb der Metropolen unterwegs war, weiß die Stärke unseres Systems zu schätzen. Zudem ist unsere Landwirtschaft ­leistungsfähig, hochprofessionell und ­arbeitet auf einem Gunststandort. Unser ­Getreide wird mit vergleichsweise ­niedrigem CO2-Fußabdruck produziert – ­damit nachhaltig im besten Sinne."

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