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topplus VDF-Jahrestagung

Kritik an BMEL: „Stahl wichtiger als Lebensmittel!“

Der VDF spart nicht mit Kritik an der Regierung. Bei der Jahrestagung gab es aber auch einige spannende Neuigkeiten.

Lesezeit: 3 Minuten

Fundamental-Kritik an der Bundesregierung und der EU, etwas Hoffnung für den China-Export und eine Abgabe pro Tier für die Branchenkommunikation Fleisch: Auf der gemeinsamen Jahrestagung des Verbandes der Fleischwirtschaft e.V. (VDF) und des Bundesverbandes Deutscher Wurst- und Schinkenproduzenten e.V. (BVWS) am 11./12. Mai 2023 in Hamburg gab es offenbar viel zu besprechen.

Im Rahmen eines Pressegesprächs am Freitag fasste der VDF-Vorstand die Ergebnisse zusammen und erneute die Kritik an der Politik von Bundesminister Cem Özdemir.

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Stahlwerk in Duisburg bekommt bis zu 700 Mio. €

Martin Müller (Müller Fleisch) kritisierte die sture Haltung der Regierung beim Thema Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung. Zudem sei das staatliche Tierwohlkennzeichen falsch angelegt. „Es ist doch bezeichnend, wenn die Borchert-Kommission ihre Mitarbeit aufgekündigt“, erklärte Müller. Die Regierung setze falsche Prioritäten und riskiere die Versorgung mit heimischen Fleisch.

Als Beleg für Unwucht in der Förderpolitik nannte Müller die Transformation des Duisburger Stahlwerks von Thyssen Krupp hinzu wasserstoffbasierte Produktion. Die 2.000 Mitarbeiter dort profitieren von einer Förderzusage des Land NRW von bis zu 700 Millionen Euro. Im Vergleich dazu seien die finanziellen Zusagen an die Landwirtschaft ein Witz, zumal im vor- und nachgelagerten Bereich hunderttausende Menschen arbeiten.

Ernährungsstrategie ideologisch geprägt

Dr. Gereon Schulte Althoff (Tönnies) kritisierte die unsachliche Haltung der Regierung beim Thema Fleischkonsum. „Obwohl schon 11 bis 15 Prozent aller Deutschen zu wenig Eiweiß zu sich nehmen, fordert das BMEL Fleischverzicht“, sagte Schulte Althoff. Die Regierung blende aus, dass 90 % der Bürger weiterhin Fleisch essen wollen.

China-Abkommen in Sicht?

Hubert Kelliger (Westfleisch) stellte klar, wie wichtig der Export für die vollständige Verwertung der Schlachttiere sei. „In Deutschland wird kein Tier nur für den Export gehalten“, sagte er. Das Problem sei, dass eben viele Teilstücke nur im Export zu verwerten sind.

Kelliger deutet an, dass China wieder mehr Interesse an einem Abkommen mit Deutschland hat. Die Regierung könne hier beim nächsten Treffen, das schon im Juni ansteht den Rückenwind nutzen. Er spielte dabei offenbar auf den Erfolg der Franzosen an, die in den letzten Tagen ein ASP-Abkommen mit China abschließen konnten und nun im Falle von ASP im Lande dennoch lieferfähig bleiben.

Nahrungsbedarf verdoppelt sich bis 2050

Als VDF-Gast erklärte Prof. Dr. Harald von Witzke das Deutschland und die EU mit ihrem Extensivierungs-Wahn auf dem Holzweg seien. „In der ersten Hälfte des laufenden Jahrhunderts wird sich der Nahrungemittelbedarf weltweit verdoppeln.“, erklärte er. Berlin und Brüssel verlören die Produktivität aus dem Blick und erhöhten die Importabhängigkeit der EU.

Wechsel in der VDF-Führung

Der VDF bei der Jahrestagung in Hamburg Martin Müller aus Birkenfeld in Baden-Württemberg zu seinem neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Der geschäftsführende Gesellschafter von Müller Fleisch wird sein neues Amt als Nachfolger von Heiner Manten zu Beginn des Jahres 2024 antreten. An der Seite von Martin Müller wird Steffen Reiter die Hauptgeschäftsführung des Verbandes von Dr. Heike Harstick übernehmen. Dr. Harstick wird

nach 25 Jahren Hauptgeschäftsführung des VDF zum Ende dieses Jahres aus dem VDF ausscheiden. „Ich kann diesen Schritt mit ruhigem Gewissen tun, weil meine Nachfolge mit Steffen Reiter ideal besetzt wird“, sagte Dr. Harstick zu ihrer Entscheidung in den Ruhestand zu wechseln. Reiter ist zurzeit Sprecher der Brancheninitiative Fokus Fleisch und Geschäftsführer der Exportorganisation German Meat.

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