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Kühe und Färsen sind auf dem Markt anhaltend knapp

Schlachter und ­Verarbeiter suchen Schlachtkühe. Warum sich daran wenig ändern wird, lesen Sie hier.

Lesezeit: 2 Minuten

Es bleibt dabei: Das Angebot an Schlachtkühen fällt weiterhin ­an­haltend klein aus, Schlachter und ­Verarbeiter suchen Tiere, trotzdem ­stagnieren die Notierungen seit ­Wochen. Und wenig spricht dafür, dass sich das über die Sommermonate ­ändert. Aus folgenden Gründen:

  • Die Milcherzeugerpreise tendieren stabil bis fest. Das macht es interessant, Tiere länger in der Produktion zu halten. Kühe bleiben daher eher länger in den Herden.

  • Ausselektierte Kühe dürfen häufig noch eine Zeitlang auf die Weide und an Gewicht zulegen. Diese Tiere ­kommen dann erst in einigen Monaten zum Ende der Weisesaison zur Vermarktung.

  • Hinzu kommt der Strukturwandel: Die Zahl der insgesamt in Deutschland gehaltenen Kühe nimmt immer weiter ab. Laut Viehzählung sank die Zahl der rinderhaltenden Betriebe innerhalb eines Jahres um 1,6 % auf unter 125.000. Davon waren knapp 50.000 Betriebe mit Milchviehhaltung, ein ­Minus gegenüber Mai 2023 von 4,3 %. Der deutsche Milchkuhbestand schrumpfte innerhalb eines Jahres um 2,8 % und lag zuletzt 3,7 Mio. Tieren.

Schlachtzahlen sinken

Wie knapp das Schlachtkuhangebot mittlerweile ausfällt, zeigen auch die aktuellen Schlachtzahlen: Seit Anfang des Jahres sinken die Schlachtungen kontinuierlich. Die Zahl der Kuhschlachtungen lag im Mai 2024 bei knapp 74.000 Tieren. Damit wurden nochmals weniger Tiere geschlachtet als im Vormonat, und der seit Jahresbeginn anhaltende Trend setzte sich fort.

Erstaunlich: Gegenüber dem ­Vorjahreszeitraum lag das Schlacht­volumen sogar knapp 4 % höher. Fasst man die ersten fünf Monate von 2024 zusammen, ergibt sich ebenfalls ein leichtes Plus von 0,7 %. Die absolut erzeugte Fleischmenge stieg zeitgleich um 0,5 % auf knapp 132.000 t.

Trotz des kleinen Angebots tendieren die Schlachtkuhpreise weiterhin seitwärts. Auch die Notierungen für gute Färsen halten das bisherige ­Niveau. „Bei dem erreichten Niveau wollen viele Abnehmer nicht mehr an der Preisschraube drehen“, erklärt ein Marktbeobachter.

Dabei schrumpft das Kuhangebot wegen der laufenden Getreideernte derzeit eher noch weiter. Andererseits kommt Rind- und Kuhfleisch während des Sommers und ­ferienbedingt derzeit seltener auf den Tisch bzw. Grill. Prinzipiell gehen Marktbeteiligte aber davon aus, dass die Nachfrage vor allem nach Hackfleisch, und dieses stammt überwiegend von der Kuh, auch in den kommenden Wochen mindestens stetig bleiben wird. Das dürfte die Erzeugerpreise wenigstens stabil halten.

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