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Kursfeuerwerk am Getreidemarkt zum Jahresstart

Die Getreidepreise in Deutschland steigen zum Jahresstart weiter an. Einiges spricht dafür, dass der freundliche Trend vorerst anhält.

Lesezeit: 3 Minuten

Unsere Autorin: Wienke von Schenck, AMI, Bonn

Nachdem 2021 ohne Raketen und Knaller starten musste, können sich viele Landwirte über ein Kursfeuerwerk freuen: Die Getreidepreise steigen Anfang Januar weiter an.

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Viele Erzeuger hatten sich zwar schon bis Ende 2020 von großen Teilen ihrer Ernten getrennt, und auch zur Ernte 2021 wurde bereits kräftig vorkontrahiert. Der jüngste Preisanstieg belebte aber einmal mehr die Kontraktbereitschaft.

Für neuerntigen Qualitäts- und Futterweizen sowie Futtergerste werden bereits 7 – 8 €/t mehr geboten als vor einem Jahr, für Brotweizen sogar 10 €/t. Da schlagen viele Erzeuger sicherheitshalber zu.

Exportmengen unsicher

Denn um das Getreideangebot aus der Ernte 2020 gibt es weiter Speku­lationen. Grund ist vor allem die Un­sicherheit über die weltweiten Exportmengen. Unklare Exportquoten und Ausfuhrsteuern treiben die Notierungen am Weltmark zudem an. Russland hat Anfang Januar eine Quote von 17,5 Mio. t Weizen, Gerste, Mais und Roggen von Mitte Februar bis Ende Juni 2021 beschlossen. Zuletzt wurde aber neu verhandelt, und statt 25 €/t Exportzoll waren zuletzt 50 €/t im Gespräch.

Während das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) die Exportprognose für Russland 2020/21 nur um 1 Mio t auf 39 Mio. t kürzte, rechnen russische Analysten mit einem ein Minus von 3,5 Mio. t auf 36,5 Mio.  t. Diese Mengen werden aber vom Weltmarkt be­nötigt (siehe Übersicht unten). In die Bresche könnten die EU und Kanada springen. Das dürfte auch die Nachfrage nach deutschem Weizen hochhalten.

Hier in Deutschland ist der Bedarf des Inlandsmarktes keinesfalls sicher. Absehbar ist das große Interesse der Mischfutterhersteller an alternativen Rohstoffen zum Mais, denn der ist knapp und teuer.

Lag der Fokus der Verarbeiter im laufenden Wirtschaftsjahr seit dem Herbst auf Futterweizen, erwacht jetzt auch die Nachfrage nach Gerste. Europaweit legten die Gerstenpreise kräftig zu, denn die rege Nachfrage stößt auf verhaltenes Angebot. In den norddeutschen Exporthäfen wurden deutliche Aufgelder bewilligt, die weit über das Börsenplus hinausgehen. So herrschte franko Hamburg zuletzt Kaufinteresse für 201,50 €/t.

Partien der kommenden Ernte zur Lieferung ab September wurden zuletzt mit 178 – 180 €/t bewertet. Damit bleibt der Abstand zum Matif-Weizen Dezember 2021 stabil bei 22 bzw. 20 €/t. Zwar sind auch prompte Partien vereinzelt gesucht. Der Handel erwartet spürbares Kaufinteresse der Mischfutterhersteller aber erst ab Februar.

Im Westen wenig gedroschen

Doch woher die benötigten Mengen kommen sollen, ist fraglich. Frankreich ist traditionell die Kornkammer der ­Beneluxländer. Die Getreideernte 2020 ist allerdings gegenüber 2019 rund 14 Mio. t kleiner ausgefallen. Das Land kann damit seinen üblichen EU-Lieferungen kaum vollständig nachkommen. Allein 1,3 Mio. t Weizen und 1,1 Mio. t Gerste könnten laut FranceAgriMer 2020/21 fehlen. Seit Wochen ist bei uns daher starke Nachfrage aus Belgien und den Niederlanden spürbar. Dieser Sog dürfte in den kommenden Monaten noch anhalten. Drittlandsimporte der EU von Gerste sind mar­ginal.

Eher kommt Weizen in die EU: Im laufenden Wirtschaftsjahr sind bislang 1,4 Mio. t aus der Ukraine, ­Kanada sowie aus den USA und Russland Richtung Südeuropa verschifft worden.

Die absehbar noch benötigten Mengen dürften sich am ehesten über den Preis mobilisieren lassen. Davon könnten dann auch heimische Erzeuger profitieren, und zwar sowohl für alterntige Partien als auch für Vorkontrakte.

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