Bedingt durch die ungünstige Witterung zur Herbstaussaat haben die Landwirte in Deutschland den Anbau von Winterweizen deutlich eingeschränkt und den von Mais kräftig ausgeweitet. Das geht aus den Ergebnissen der Erhebung über die Frühjahrsaussaaten von Mitte April hervor, die das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden veröffentlicht hat.
Demnach nahm die mit Körnermais einschließlich Corn-Cob-Mix (CCM) bestellte Fläche gegenüber 2019 um 10,8 % auf 460 800 ha zu. Für Silomais verzeichneten die Statistiker im Jahresvergleich einen Zuwachs um 2,0 % auf 2,265 Mio ha. Die Ausdehnung beim Silomais ist Marktexperten zufolge auch der sich abzeichnenden Futterknappheit geschuldet, da der erste Schnitt von Ackergras und auf Grünland durch die fehlenden Niederschläge im April vielerorts nur schwache Erträge gebracht hat oder bringen dürfte.
Die Aussaat von Sommergerste wurde um 3,1 % auf 367 700 ha ausgedehnt. Gleichzeitig weiteten die deutschen Landwirte den Anbau von Kartoffeln um 2,1 % auf 277 300 ha aus, während das Zuckerrübenareal um 4,1 % auf 391 900 ha verkleinert wurde. Die mit Abstand unangefochten wichtigste Anbaufrucht ist, trotz deutlicher Einschränkung, allerdings der Winterweizen. Dessen Aussaatfläche einschließlich Dinkel und Einkorn veranschlagt das Statistische Bundesamt zur Ernte 2020 unverändert zur Herbstschätzung weiterhin auf 2,840 Mio ha; das entspricht einem Minus von 7,0 %.
Kaum Auswinterungsschäden
Vor allem im Norden Deutschlands war es zur Weizenaussaat im Herbst vielerorts so nass, so dass die Landwirte nicht termingerecht auf die Felder zum Drillen konnten. Dagegen wurde der Roggenanbau spürbar ausgeweitet, nämlich um 4,0 % auf 660 900 ha. Das Winterrapsareal schätzt Destatis jetzt auf 953 000 ha; das bedeutet im Vorjahresvergleich einen Anstieg um 11,9 %. Der Raps wird im Herbst bekanntlich vor dem Weizen gedrillt, und die Aussaatbedingungen waren bei der schwarzen Ölfrucht noch deutlich besser. Die Auswinterungsschäden sollen sich Anbauberatern zufolge beim Raps durch den milden Winter in Grenzen halten. Allerdings müsse abgewartet werden, ob die jüngsten Nachtfröste zur Blüte eine Ertragswirkung zeigten.
Deutlich mehr Ackerbohnen ausgesät
Die bundesweit mit Triticale bestellten Flächen werden aktuell auf insgesamt 346 400 ha geschätzt, was eine Einschränkung von 3,3 % gegenüber 2019 entspricht. Für Wintergerste weist Destatis eine Flächenabnahme um 2,2 % auf 1,321 Mio ha aus. Mit Ackerbohnen bestellten die Landwirte in diesem Frühjahr insgesamt 56 500 ha; das sind 15,6 % mehr als zur Ernte 2019. Die Wiesbadener Statistiker wiesen mit Blick auf ihre Schätzungen darauf hin, dass die jetzt veröffentlichten Anbauflächen auf den Mitteilungen einer begrenzten Anzahl von Ernte- und Betriebsberichterstattern beruhten, weshalb die Ergebnisse der April-Erhebung als „vorläufige Anbautendenzen“ zu bewerten seien. Ein genaueres Bild liefere die Bodennutzungshaupterhebung im Juli 2020. AgE
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Bedingt durch die ungünstige Witterung zur Herbstaussaat haben die Landwirte in Deutschland den Anbau von Winterweizen deutlich eingeschränkt und den von Mais kräftig ausgeweitet. Das geht aus den Ergebnissen der Erhebung über die Frühjahrsaussaaten von Mitte April hervor, die das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden veröffentlicht hat.
Demnach nahm die mit Körnermais einschließlich Corn-Cob-Mix (CCM) bestellte Fläche gegenüber 2019 um 10,8 % auf 460 800 ha zu. Für Silomais verzeichneten die Statistiker im Jahresvergleich einen Zuwachs um 2,0 % auf 2,265 Mio ha. Die Ausdehnung beim Silomais ist Marktexperten zufolge auch der sich abzeichnenden Futterknappheit geschuldet, da der erste Schnitt von Ackergras und auf Grünland durch die fehlenden Niederschläge im April vielerorts nur schwache Erträge gebracht hat oder bringen dürfte.
Die Aussaat von Sommergerste wurde um 3,1 % auf 367 700 ha ausgedehnt. Gleichzeitig weiteten die deutschen Landwirte den Anbau von Kartoffeln um 2,1 % auf 277 300 ha aus, während das Zuckerrübenareal um 4,1 % auf 391 900 ha verkleinert wurde. Die mit Abstand unangefochten wichtigste Anbaufrucht ist, trotz deutlicher Einschränkung, allerdings der Winterweizen. Dessen Aussaatfläche einschließlich Dinkel und Einkorn veranschlagt das Statistische Bundesamt zur Ernte 2020 unverändert zur Herbstschätzung weiterhin auf 2,840 Mio ha; das entspricht einem Minus von 7,0 %.
Kaum Auswinterungsschäden
Vor allem im Norden Deutschlands war es zur Weizenaussaat im Herbst vielerorts so nass, so dass die Landwirte nicht termingerecht auf die Felder zum Drillen konnten. Dagegen wurde der Roggenanbau spürbar ausgeweitet, nämlich um 4,0 % auf 660 900 ha. Das Winterrapsareal schätzt Destatis jetzt auf 953 000 ha; das bedeutet im Vorjahresvergleich einen Anstieg um 11,9 %. Der Raps wird im Herbst bekanntlich vor dem Weizen gedrillt, und die Aussaatbedingungen waren bei der schwarzen Ölfrucht noch deutlich besser. Die Auswinterungsschäden sollen sich Anbauberatern zufolge beim Raps durch den milden Winter in Grenzen halten. Allerdings müsse abgewartet werden, ob die jüngsten Nachtfröste zur Blüte eine Ertragswirkung zeigten.
Deutlich mehr Ackerbohnen ausgesät
Die bundesweit mit Triticale bestellten Flächen werden aktuell auf insgesamt 346 400 ha geschätzt, was eine Einschränkung von 3,3 % gegenüber 2019 entspricht. Für Wintergerste weist Destatis eine Flächenabnahme um 2,2 % auf 1,321 Mio ha aus. Mit Ackerbohnen bestellten die Landwirte in diesem Frühjahr insgesamt 56 500 ha; das sind 15,6 % mehr als zur Ernte 2019. Die Wiesbadener Statistiker wiesen mit Blick auf ihre Schätzungen darauf hin, dass die jetzt veröffentlichten Anbauflächen auf den Mitteilungen einer begrenzten Anzahl von Ernte- und Betriebsberichterstattern beruhten, weshalb die Ergebnisse der April-Erhebung als „vorläufige Anbautendenzen“ zu bewerten seien. Ein genaueres Bild liefere die Bodennutzungshaupterhebung im Juli 2020. AgE