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Landwirtschaftlicher Produktionswert 2022 auf rund 74,4 Mrd. € gestiegen

Der Produktionswert der Landwirtschaft ist deutlich gestiegen. Die pflanzliche Produktion erreicht einen Wert von 35,3 Mrd. € (+19 %), während die Tierproduktion auf 35 Mrd. € (+33 %) geschätzt wird.

Lesezeit: 5 Minuten

Nach vorläufigen Berechnungen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) steigt der Produktionswert der deutschen Landwirtschaft um knapp ein Viertel. Dies ist auf größere Mengen und einen Preisanstieg allgemein zurückzuführen, schreibt dazu die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Die pflanzliche Produktion erreicht einen Wert von 35,3 Mrd. € (+19 %), während die Tierproduktion auf 35 Mrd. € (+33 %) geschätzt wird. Die Unsicherheit auf den Märkten ließ sowohl die Input- als auch die Output-Preise über das gesamte Jahr sehr volatil reagieren.

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Pflanzliche Erzeugung

Die 35,3 Mrd. € bei der pflanzlichen Erzeugung bedeutet eine Steigerung um 19 % gegenüber dem Vorjahr. Bei vielen Kulturen sind die berechneten Erntemengen und Preise höher als ein Jahr zuvor.

Die Ernte der Getreidekulturen insgesamt übersteigt knapp das Niveau des vergangenen Jahres. Während bei Körnermais (-24 %) und Roggen (-45 %) die Erträge einbrachen, wuchsen die Erträge bei den übrigen Getreidearten (Weizen: +18 %, Gerste: +2 %, Hafer: +0,3 %). Ein Preisanstieg von 30 bis 45 % wurde bei allen Getreidearten beobachtet. Folglich stieg der Produktionswert um 47 % auf 12,8 Mrd. €.

Die Ölsaaten erreichten einen Produktionswert von 3,2 Mrd. € (+ 57 %). Die Steigerungen in den Erntemengen bewegten sich von 19 % bei Sojabohnen über 22 % bei Raps und Rübsen auf bis zu 60 % bei Sonnenblumenkernen. Die erzielten Preise bei Raps und Rübsen nahmen um 28 % zu, bei Sojabohnen um 9 % während sie bei Sonnenblumenkernen durch unterdurchschnittliche Qualitäten um 2 % sanken.

Bei Futterpflanzen verringerte sich der Produktionswert um 30,5 % auf 3,3 Mrd. € im Vergleich zu 2021. Bei den meisten Futterpflanzen wie Gras- und Maissilage brachen die Erträge um rund 30 % ein. Die erzielten Preise lagen auf gleichem Vorjahresniveau.

Wegen des trockenen Sommers war 2022 für die Gemüseproduzenten nicht sehr ertragreich und die Erntemengen blieben unterhalb der Vorjahresmengen. Die erzielten Preise für Gemüse stiegen insgesamt um 10 bis 12 % an. Der erwirtschaftete Produktionswert lag um 0,7 % (4,2 Mrd. €) niedriger als 2021.

Infolge der Sommerhitze blieb auch die Erntemenge bei Kartoffeln unterhalb des Vorjahresniveau und erreichte 9,3 Mio. t. Die höheren Preise führen zu einem Produktionswert von 2,6 Mrd. € (+51 %). Speisekartoffeln erzielten 18 % weniger Ertrag als 2021. Besonders bei Industriekartoffeln war eine Steigerung der Erntemengen und Preise deutlich bemerkbar.

Nach vorläufigen Berechnungen lag die Obstproduktion knapp unter dem Vorjahresniveau. Die Erträge bei den wichtigsten Obstsorten waren niedriger. Die Preise lagen auf Vorjahresniveau mit Ausnahme der Äpfel (-18 %). Der Produktionswert bei Obst insgesamt belief sich auf 1,1 Mrd. €.

Tierische Erzeugung

Der Produktionswert für Tiere und tierische Erzeugnisse kommt insgesamt auf 35 Mrd. €; davon entfallen 17 Mrd. auf die Tierproduktion (+29 %) und 18 Mrd. (+43 %) auf tierische Erzeugnisse.

Rinder insgesamt erzielten einen Anstieg von 29,4 % im Vergleich zu 2021 und einen Produktionswert von 4,7 Mrd. €. Der Erlöspreis für Rinder beträgt 4.521 € pro Tonne (+40 %) und für Kälber 4.341 € pro Tonne (+30 %).

Bei Schweinen liegt der Produktionswert nach vorläufigen Berechnungen bei 7,9 Mrd. € (+28 %). Nach einer Tiefpreisphase im vergangenen Jahr stieg der Preis auf 1.809 € pro Tonne (+33 %). Das Angebot an Tieren ist hingegen um 5 % gesunken.

Für die Fütterung der Schweine wurde eine um 10 % geringere Menge an Mischfutter eingesetzt, die 21 % höhere Kosten verursachte. Hinzu kommt ein Ferkelpreisanstieg um 29 % beim Zukauf von inländischen Ferkeln. Die Einfuhr von Ferkeln für die deutsche Schweinemast verteuerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 85 %.

Für Geflügel insgesamt wurde ein Produktionswert von 3,3 Mrd. € errechnet (+32,5 %). Bei allen Geflügelarten war eine Preissteigerung zu beobachten. Insgesamt ist ein Preisanstieg um 30 %festzustellen.

Der Produktionswert bei Milch wird auf 16 Mrd. € geschätzt – dies entspricht einer Steigerung von knapp 42 %. Der berechnete Erlöspreis liegt bei 50,9 Cent pro Kilogramm (2021: 36 Cent). Die gelieferten Milchmengen bleiben knapp unter dem Vorjahresniveau.

Um fast die Hälfte nahm der Produktionswert für Eier zu und erzielt 1,6 Mrd. €. Der Preis stieg um 41 % auf 1.761 € pro Tonne.

Vorleistungen

Die Kosten für Vorleistungen insgesamt steigen um 9 % auf 43 Mrd. €. Die größten Positionen hier:

  • Dünge- und Bodenverbesserungsmittel (3,4 Mrd. €),
  • Energie und Schmierstoffe (3,7 Mrd. €) und
  • Futtermittel (17,5 Mrd. €).

Bei den Düngemitteln verdoppelte sich der Preis (+ 94 %) bereits im Jahr 2021. Zu diesem bereits sehr hohen Preis wurden die Vorkäufe der Landwirtschaft im 3. und 4. Quartal 2021 für die Frühjahrsdüngung 2022 getätigt. Diese Ausgaben wurden bereits im Jahr 2021 verbucht.

Der Preisanstieg von voraussichtlich 23 % 2022 fällt zum Vorjahresvergleich geringer aus. Dadurch ist die Ausgabensteigerung für Düngemittel 2022 nicht so stark wie im Vorjahr. Zusätzlich haben die Landwirte die verwendete Menge insgesamt um 6 % reduziert. Bei dem teuersten Dünger, den Stickstoffdüngemitteln, verringerte sich die Menge um 11 %.

Bei den Futtermitteln haben die Bauern die zugekauften Mischfuttermengen für Schweine um 10 % reduziert, während Mischfutter für Rinder einschließlich Milcherzeugung auf dem Vorjahresniveau konstant blieb. Die Futtermittelausgaben stiegen bei Schweinen um 21 % und bei Rindern um 31 %. Ursache für die Preissteigerungen sind die höheren Rohstoffkosten für Getreide und proteinreiche Futtermittel sowie die gestiegenen Energiekosten. Noch deutlicher wird der Ausgabenanstieg bei Geflügel einschließlich Eiern: Eine um 2 % geringere Futtermenge verursachte im Vergleich zum 2021 37 % höhere Kosten.

In allen Bereichen zeichnen sich Steigerungen im Produktionswert ab. Der Grund dafür ist in den steigenden Preisen zu sehen.

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