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Lohnt sich das Lagern?

Viele Getreideanbauer lagern immer noch einen Großteil der Ernte 2018. Denn zuerst standen alle Preissignale auf „stetig steigend“, doch dann traten die Kurse nur noch auf der Stelle. Das könnte sich 2019 ändern.

Lesezeit: 4 Minuten

Die erste Hälfte der Getreidesaison 2018/19 dürfte für viele Erzeuger eine Enttäuschung gewesen sein. Die Erträge sind wegen der Dürre verbreitet schlecht ausgefallen. Und dann haben die Erlöse nicht das gehalten, was sie angesichts des Angebotsrückganges zuerst versprochen haben. Das hat viele Landwirte auf dem falschen Fuß erwischt. Etliche sitzen immer noch auf ansehnlichen Lagerbeständen, hadern mit ihrem Schicksal und spekulieren auf bessere Preise im neuen Jahr.

Aus heutiger Sicht wäre es richtig gewesen, Weizen, Gerste und Co. kurz nach der Ernte zu vermarkten. Denn die Preisspitzen wurden bis Mitte August gemeldet. Danach traten die Notierungen meistens auf der Stelle oder gaben teils sogar etwas nach. An lukrative Renditen ist nach Abzug der Kosten für Lagerung, Schwund usw. also nicht zu denken. Und von den sonst üblichen Nachfrageimpulsen kurz vor dem Jahreswechsel kann auch keine Rede sein. „Wer das Risiko scheut, muss also die aktuellen Preise akzeptieren“, sagt ein Marktbeobachter. Ansonsten müsse man eben bis 2019 warten.

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Wenn der Druck abnimmt

Viele Mühlen sind offenbar bis in den Januar hinein gut versorgt und nicht bereit, Prämien auf die Tagespreise auszuloben. Bei den Mischern scheitern höhere Forderungen hingegen in erster Linie, weil diese wegen der Angst vor der Afrikanischen Schweinepest nur überschaubare Rohstoffmengen horten. „Zudem können viele Verarbeiter immer noch auf Mais oder anderes Getreide aus Drittländern zurückgreifen“, sagt ein Branchenkenner. Er glaubt aber aus folgenden Gründen nicht, dass das so bleibt:

  • Russland peilt trotz der kleinen Ernte (-22 Mio. t gegenüber 2017/18) in dieser Saison immer noch Weizenexporte von über 32 Mio. t an. Das wäre „nur“ ein Minus von 8,6 Mio. t schätzt der Internationale Getreiderat (IGC). Bislang wird denn auch mit Hochdruck exportiert, und zwar teils sogar in Richtung EU. Beobachter gehen aber davon aus, dass der Druck von dort und aus anderen Schwarzmeerländern bald etwas abnimmt. Das könnte sogar schlagartig geschehen, falls sich die Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine weiter zuspitzt.

  • Normalerweise nimmt in der zweiten Saisonhälfte auf dem Weltmarkt die Konkurrenz von der Südhalbkugel zu, vor allem aus Argentinien und Australien. Die Gauchos dürften mit Exporten von 14,5 Mio. t laut IGC auf Vorjahresniveau liegen, aber aus Down Under kommt mit 12 Mio. t noch weniger als 2017/18. Damals waren es 15,5 Mio. t.

Sobald der Druck abnimmt, kommen die Preise bei uns in Bewegung. Denn dann werden sich international agierende Handelshäuser wieder vermehrt um passende Gerste und Weizen für Lieferungen in Richtung Nordafrika und andere traditionelle Exportregionen bemühen. Das könnte auch hiesige Verarbeiter mehr in Zugzwang bringen als ihnen lieb ist. Eventuell müssen sie dann ihre Gebote kräftig aufbessern.

Ernte 2019 ist noch weit weg

Einige Analysten versuchen, Optimismus mit Anbauprognosen zur Saison 2019/20 zu unterdrücken. Davon sollten sich Landwirte nicht verunsichern lassen.

Der IGC rechnet in der EU mit einer 4,7 % zunehmenden Weizenfläche, in Russland mit +1,9 % und in den USA mit +2,9 %. Gleichzeitig soll der Anbau bei potenziellen Importeuren teils kräftig abnehmen: in China um -5,5 % und in Nordafrika um -5,7 %. Dass der weltweite Anbau um 0,7 % zulegt, sagt also wenig. Entscheidend ist zudem, wie die Erträge ausfallen werden.

Zu unseren Preisen

Die Preisangaben in der Übersicht beziehen sich auf Erzeugerpreise für Anlieferung von mind. 10 t frei Lager des Handels (o. MwSt.). Bei Verladung im Streckengeschäft können 5 bis 7,50 €/t höhere Preise erzielt werden. Ob die von uns genannten Preise im Einzelfall erzielbar sind, hängt auch vom lokalen Wettbewerb und der Verhandlungsposition (u.a. Kauf von Betriebsmitteln) des einzelnen Landwirtes ab.

Qualitätskriterien: E-Weizen: mind. 14% RP, 50 Sedi, 250 Fz, 78 kg/hl; A-Weizen: 13% RP, 40 Sedi, 240 Fz; Brotweizen: mind. 12% RP, 30 Sedi, 220 Fz, 76 kg/hl; Futterweizen: mind. 11,5% RP, 76 kg/hl; Brotroggen: mind. 120 Fz, max. 0,05% Mutterkornbesatz; Futtergerste: mind. 63 kg/hl; Braugerste: 11,5% RP, 95% Keimenergie, 90% Vollgerste (>2,5 mm).

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