Ging es Ende der 26. KW für die US-Maiskurse noch bergab, konnten sich die Notierungen in der 27. KW berappeln. So schloss der Fronttermin am 2.7.2025 bei umgerechnet 143,80 €/t und damit rund 4,50 €/t über dem Niveau der Vorwoche.
Auslöser für das Kursplus waren jedoch insbesondere technische Käufe und Meldungen über einen positiven Verlauf der Handelsgespräche zwischen den USA sowie Indien, China und Vietnam, denn die günstige Witterung im Mittleren Westen setzt die Notierungen weiterhin unter Druck.
Maisbestände besser als erwartet
Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) veröffentlichte zum Wochenstart ihre jüngste Zustandsbewertung. Im Zuge dessen wurden rund 73 % der US-Maisbestände als gut bis ausgezeichnet eingestuft. Das waren nicht nur mehr als im Vorfeld erwartet, sondern gleichzeitig auch die beste Bewertung für diesen Zeitpunkt seit 2018.
Auch der Blick auf die Wetterprognosen für die kommenden Wochen stimmt weiterhin optimistisch. Warme Temperaturen und vereinzelte Niederschläge dürften die Entwicklung der Kulturen auch weiterhin begünstigen.
Viel Mais in Südamerika
Unabhängig davon meldete das USDA am Montag eine US-Maisfläche für 2025 von 38,5 Mio. ha, was unter der Prognose vom 31.3. von 38,6 Mio. ha liegt. Auf Jahressicht entspricht das dennoch einem Anstieg von 5 %. Analysten erwarteten im Vorfeld durchschnittlich 38,6 Mio. ha.
Das üppige Maisangebot aus Südamerika drückt indes auch weiterhin auf den Markt. Unterdessen erreichten die Agrarexporte Argentiniens im Juni neue Rekordwerte, nachdem Farmer ihre Lieferungen vor einer Steuererhöhung, die am 1.7.2025 in Kraft trat, erhöhten.
Auch in Paris konnten sich die Maisnotierungen im Einklang mit dem US-Kurs befestigen. So notierte der Fronttermin am 2.7.2025 bei 199 €/t und damit rund 4 €/t über dem Niveau der Vorwoche.
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Globale Maisversorgung wird enger
Der Internationale Getreiderat IGC hat derweil seine Prognose für die weltweite Maiserzeugung in der Saison 2025/26 leicht nach unten angepasst. Gegenüber Mai wurde die Schätzung um 1 Mio. t auf nunmehr 1.276 Mio. t gesenkt. Das ist allerdings weiter ein Rekordhoch und ein Plus von gut 4 % gegenüber 2024/25.
Nachdem die Feldarbeiten in der Ukraine abgeschlossen sind, zeigen die offiziellen Daten, dass die Maisaussaat auf 4,0 Mio. Hektar erfolgt ist. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahr kaum eine Veränderung dar und bleibt hinter den Erwartungen zurück.
Aufgrund der geringeren Anbaufläche wurde die Produktionsprognose für die Ukraine um 1,4 Mio. t auf 28,6 Mio. t gesenkt. Ansonsten gibt es nur wenige Änderungen an den Schätzungen des Rates, wobei die Aussichten in den meisten wichtigen Anbauländern der nördlichen Hemisphäre generell günstig sind. So könnte beispielsweise die Maisernte in den USA den Rekordwert von 387 Mio. t (+4 %) erreichen. Und auch die Schätzung für die EU wird stabil bei 62 Mio. t gesehen.
Verbrauch und industrielle Nutzung legen weiter zu
Die Prognose zum weltweiten Maisverbrauch 2025/26 wurde erneut um 1 Mio. t auf 1.269 Mio. t angehoben. Dies ist ein Zuwachs von 2 % gegenüber 2024/25. Der Anstieg resultiert aus einem höheren Bedarf für Futter, Lebensmittel und industrielle Verarbeitung. Angesichts potenziell attraktiver Preise im Vergleich zu Alternativen könnte die Maisfütterung einen Rekordwert von 750 Mio. t erreichen.
Steigerungen sind dabei in Südamerika, Europa, den USA und einer Reihe von Importländern in Nordafrika zu erwarten. Die Nachfrage nach Verarbeitungserzeugnissen wird mit 341 Mio. t das dritte Jahr in Folge zunehmen. Dies ist vor allem auf die steigende Produktion von Biokraftstoffen auf Getreidebasis in Brasilien und Indien zurückzuführen.
Das globale Angebot fällt etwas kleiner aus und der Verbrauch wurde leicht nach oben korrigiert. In der Bilanz des IGC steigen die Bestände nun weniger stark als bisher erwartet auf 282 Mio. t. Die Schätzung des IGC nähert sich damit der Prognose des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) an. Das USDA sieht den globalen Maismarkt knapper versorgt als der IGC und rechnet aktuell mit einer globalen Maisernte von 1.266 Mio. t und einem Verbrauch von 1.267 Mio. t.