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Markteinschätzung für Obst und Gemüse für das Jahr 2022 bleibt schwierig

Teuerungen auf dem Energiemarkt, dem Verpackungs- und Rohstoffmarkt sowie im Bereich der Logistik wirken sich deutlich im Sonderkulturbereich aus.

Lesezeit: 3 Minuten

"Der schreckliche Krieg in der Ukraine stellt uns alle vor Herausforderungen mit einer ungemein hohen Tragweite. Politisch arbeiten wir mit aller Kraft daran, dass die Versorgung der Bevölkerung mit frischem Obst und Gemüse aus Deutschland gewährleistet bleibt.“ Das sagte Dr. Christian Weseloh, Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO) anlässlich der Fruit Logistica.

Auch im Obst- und Gemüsemarkt sei die „Zeitenwende“ massiv zu spüren. Teuerungen auf dem Energiemarkt, dem Verpackungs- und Rohstoffmarkt sowie im Bereich der Logistik wirkten sich bereits vor dem Ukraine-Krieg deutlich im Sonderkulturbereich aus. Durch die gegen Russland verhängten Sanktionen und die aktuellen Diskussionen über die Zahlungsmodalitäten für Energielieferungen verschärfe sich jedoch die Situation: Nicht nur die energieintensive Produktion im Unterglasanbau werde mit weiteren nicht kalkulierbaren Kostensteigerungen und Unsicherheiten konfrontiert.

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Gemeinsam mit der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) und in Rücksprache mit ausgewählten Erzeugerorganisationen gibt die BVEO folgenden Überblick:

Obstmarkt

Durch die steigenden Energiekosten und dem damit kleineren Budget für Lebensmittel kauft der Konsument das Obst gezielter und bedarfsgerechter. Es ist zu befürchten, dass auch mehr Obst im unteren Preissegment des Markts bevorzugt wird. Andererseits verteuert sich Obst durch deutlich höhere Produktions-, Transport- und Verpackungskosten.

Durch den Krieg in der Ukraine verändern sich auch die Warenströme, aktuell besonders bei Früchten von der Südhalbkugel. Ab Mai setzt verstärkt die europäische Obstproduktion ein: Für deren Vermarktung könnten die Märkte in Osteuropa wegfallen. Durch die veränderten Rahmenbedingungen müssen sich die Märkte neu finden. Die steigenden Kosten werden sich letztendlich auf die Ladenverkaufspreise auswirken. Außerdem importiert Russland jährlich 4,5 Mio. t Obst, das zu einem sehr hohen Anteil auf andere Märkte verteilt werden muss. Eine Markteinschätzung für das Jahr 2022 gleicht einem Blick in die Glaskugel.

Gemüsemarkt

Die Gemüsemärkte werden ebenfalls vor allem durch die deutlich gestiegenen Rohstoffpreise und höhere Aushilfslöhne beeinflusst. Nach einer AMI- Kalkulation von Dezember 2021 ist bei den Produktionskosten für Tomaten in Deutschland im Jahr 2022 gegenüber 2019 ein Plus von 22 % oder 33 Cent/kg zu erwarten. Diese Kalkulation ist aufgrund der seitdem nochmals gestiegenen Energiekosten allerdings schon überholt. In den Niederlanden, und teilweise auch in Deutschland, wurde in den Gewächshäusern später als sonst gepflanzt.

Auch die Logistikkosten sind gestiegen: Für die Strecke von Almeria in Andalusien bis Berlin würde die Differenz bei Tomaten jedoch nur 6 bis 8 Cent/kg ausmachen. Gegenüber der energieintensiven Produktion in Nordwesteuropa hat sich die Position der Mittelmeerländer in den Wintermonaten also etwas verbessert.

Für die Freilandproduktion sind Vorhersagen aufgrund der hohen Witterungsabhängigkeit der Ernten kaum möglich. Langfristig werden die steigenden Kosten auch hier zu steigenden Preisen führen müssen, wobei die Arbeitskosten das wichtigste Preiselement sind. Damit ist klar, dass der Zwang zur Automatisierung und Mechanisierung anhalten wird. Kurzfristig werden die Märkte vom verfügbaren Angebot bestimmt. So sehen wir im ersten Quartal für Lagerkulturen wie Möhren und Zwiebeln bei hoher Verfügbarkeit einen recht starken Preisdruck trotz gestiegener Kosten.

Die Auswirkungen des russischen Überfalls auf die Ukraine auf die Märkte für Gemüse sind vor allem indirekter Natur. Wegen des geringen Warenaustausches mit Gemüse zwischen Deutschland und der Ukraine oder Deutschland und Russland sind direkte Auswirkungen nicht zu erwarten.

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