Die Weizenfutures an der europäischen Leitbörse Matif haben sich in den letzten Tagen schwächer entwickelt. Der vordere Maitermin des „alten“ Kontraktes Nummer 2 wurde am Freitag gegen 16:10 Uhr für 188,50 Euro/t gehandelt, was gegenüber dem Abrechnungskurs der Vorwoche einem Abschlag von 8,25 Euro/t oder 4,2 % entsprach. Gleichzeitig verlor der Future mit Fälligkeit im September 5,50 Euro/t an Wert und kostete 187,75 Euro/t.
Auch 65 Kontrakte auf Premiumweizen wechselten den Besitzer, wobei sich der vordere Septembertermin bis zum Donnerstagabend auf Abrechnungskursbasis im Vergleich zum Freitag der Vorwoche um 5,75 Euro/t oder 2,9 % auf 189,50 Euro/t verbilligte. Der Future mit Fälligkeit im Dezember gab ebenfalls nach, und zwar um 5,25 Euro/t auf 189,75 Euro/t.
Für Preisdruck sorgte unter anderem der Internationale Getreiderat (IGC), der seine Prognose für die Lagerendbestände 2014/15 in der Europäischen Union am vergangenen Donnerstag um 1,4 Mio t oder 9,2 % auf 16,7 Mio t nach oben anpasste. Die Anfangsbestände waren nur etwa halb so groß und beliefen sich auf schätzungsweise 8,6 Mio t. Derweil war EU-Weizen in Drittländern zwar nicht mehr so gefragt wie in der Vorwoche, aber es wurden noch 780 000 t exportiert.
Indes korrigierte das Moskauer Consulting- und Forschungszentrum für Agrarökonomie (Sovecon) seine Prognose für die russische Getreideernte 2015 um 9 Mio t auf 93 Mio t nach oben. Negativ waren auch die Vorgaben der Warenterminbörse in Chicago, wo die Weizenfutures vor allem als Folge enttäuschender Exportzahlen nachgaben.