Verbrauch und Produktion von Bioethanol sind in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Wie der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) nun mitteilte, stellten die Anlagen in den ersten drei Quartalen des Jahres 2014 bundesweit zusammen 505 507 t Bioethanol her; das waren 6 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Bioethanol hatte damit einen Anteil am Gesamtbenzinmarkt von ebenfalls 6 %. Da nicht nur die Bioethanolproduktion, sondern auch der Benzinmarkt im betrachteten Zeitraum wuchs, hielt sich der Marktanteil im Vergleich zur Vorjahresperiode in etwa auf gleichem Niveau.

 

Die meistgetankte Kraftstoffsorte war laut BDBe die Standardsorte E5 mit einem Absatz von 11 Mio t und einem Marktanteil von fast 80 %. Der Absatz von Super E10 stieg auf 2,1 Mio t und erreichte damit einen Marktanteil von gut 15 %. Bioethanol ist in Deutschland neben der Beimischung in den Benzinsorten E5 und E10 auch im Benzinadditiv Ethyl-Tertiär-Butylether (ETBE) und in der Kraftstoffsorte E85 enthalten. Ende des dritten Quartals 2014 wurde E85 laut BDBe an 309 der insgesamt rund 14 700 deutschen Tankstellen angeboten.

 

Für die Gesamtbilanz 2014 erwartet der Verband ein „ähnlich positives Ergebnis wie 2013“. Durch eine positive Entwicklung von Super E10 könne Bioethanol zukünftig weitere Markanteile gewinnen, so der BDBe. Mit der Umstellung auf die Treibhausgasminderungspflicht seit dem 1. Januar werde sich zeigen, dass „die hohen CO₂-Einsparungswerte von Bioethanol seinen Absatz fördern und den Einsatz im Kraftstoffmarkt sichern“. Der BDBe rechnete vor, dass die Biokraftstoffe eine gesetzliche Mindesteinsparung von 35 % gegenüber den fossilen Kraftstoffen erreichen müssten. Bioethanol aus deutscher Produktion habe 2014 aber eine durchschnittliche Mindesteinsparung von mehr als 50 % erreicht und übertreffe damit bereits die gesetzlich geforderte Mindesteinsparung für 2017.