Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wurden in der ersten Hälfte des Wirtschaftsjahres 2021/22 hierzulande vom Erfassungshandel etwa 2,2 Mio. t Raps aufgenommen. Das waren 116.500 t mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Rapsverarbeitung in deutschen Ölmühlen hatte jedoch bis Ende Dezember 2021 einen Umfang von rund 4,7 Mio. t Raps. Dies sind rund 1,4 % weniger als im Zeitraum Juli bis Dezember 2020. So fielen im genannten Zeitraum entsprechend weniger Rapsöl und -schrot an.
Knapp die Hälfte stammt aus Deutschland
Während in den vergangenen Jahren immer weniger inländischer Raps in den deutschen Ölmühlen verarbeitet wurde, stieg der Anteil in den ersten 5 Monaten dieses Wirtschaftsjahres. Mit 47 % stammte nach den Berechnungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) knapp die Hälfte aus dem Inland; ein Zuwachs von 43 %. Damit ist das Verhältnis zwischen Inlands- und Importraps erstmals seit 5 Jahren fast ausgeglichen. Bis 2016/17 bestimmte der Inlandsraps durch Ernten von mehr als 4,3 Mio. t pro Jahr mit mehr als 50% die Versorgung der deutschen Ölmühlen.
Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) unterstreicht die Bedeutung und Notwendigkeit von Importen zur Auslastung der Rapsmühlen, die in 2021 ca. 9,5 Mio. t Saat verarbeiteten. Mit Sorge verfolgt der Verband daher die Konfliktsituation in der Ukraine, einem der wichtigsten Lieferländer für Deutschland, nicht nur bei Raps. Vor diesem Hintergrund und angesichts der auf hohem Niveau verharrenden Erzeugerpreise empfiehlt die UFOP, die Preise im Warentermingeschäft abzusichern und für die Aussaat das betriebliche Anbaupotenzial unter Beachtung der Fruchtfolgeanforderungen auszuschöpfen.