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Minus beim EU-Fleischexport

Die Fleischexporteure in der Europäischen Union haben im ersten Jahresdrittel 2018 trotz moderater Absatzsteigerungen weniger Geld als im Vorjahreszeitraum eingenommen.

Lesezeit: 5 Minuten

Die Fleischexporteure in der Europäischen Union haben im ersten Jahresdrittel 2018 trotz moderater Absatzsteigerungen weniger Geld als im Vorjahreszeitraum eingenommen. Wie aus Daten der EU-Kommission hervorgeht, ging der Verkaufswert des in Drittländer exportierten Schweine-, Rind- und Geflügelfleisches einschließlich Lebendvieh und Nebenerzeugnissen gegenüber den ersten vier Monaten von 2017 insgesamt um 93 Mio Euro oder 2,3 % auf 3,90 Mrd Euro zurück. Verantwortlich dafür war allein Schweinefleisch, dessen Ausfuhrerlöse um 186 Mio Euro oder 7,0 % auf 2,47 Mrd Euro abnahmen.


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Weniger Geld kam in die Kassen der Schweinefleischexporteure, weil trotz nahezu unveränderter Absatzmengen der durchschnittliche Ausfuhrwert einer Tonne sich um 148 Euro oder 7,2 % auf 1 903 Euro verringerte. Neben Veränderungen im Warenkorb und einem stärkeren Euro gegenüber den Währungen wichtiger Kunden war vor allem das niedrigere Preisniveau am globalen Schweinefleischmarkt entscheidend für den Rückgang der Exporterlöse. Hierzu trugen ein weltweit insgesamt höheres Exportangebot, Russlands Einfuhrsperren und die nachlassende Importnachfrage Chinas bei. Im EU-Rindersektor sank zwar die in Drittländer exportierte Fleischmenge gegenüber dem ersten Jahresdrittel 2017 um fast 10 %, doch waren lebende Tiere aus den Mitgliedstaaten weiterhin sehr gut gefragt.


Der Wert der Lebendrinderexporte legte laut Kommissionsangaben um 14,0 % auf fast 385 Mio Euro zu und trug so wesentlich zum Anstieg der Exporterlöse einschließlich Rindfleisch um 5,2 % auf 766 Mio Euro bei. Die Geflügelfleischausfuhren der EU konnten im Betrachtungszeitraum sowohl hinsichtlich der Menge als auch beim Wert zulegen. Die Exporte stiegen gegenüber den ersten vier Monaten von 2017 um gut ein Zehntel, was bei einem leicht abgeschwächten Preisniveau zu Exporterlösen führte, die mit 666 Mio Euro das Vorjahresniveau um 9,0 % übertrafen. 




Geflügelexport auf Rekordkurs


Die Exporte der Europäischen Union von Schweine-, Rind-, Geflügel- und Schaffleisch beliefen sich einschließlich Lebendtieren von Januar bis April 2018 der Kommission zufolge insgesamt auf 2,16 Mio t; das waren rund 46 500 t oder 2,2 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Dieser Anstieg war maßgeblich auf den höheren Absatz von Geflügelfleisch zurückzuführen, der um 55 850 t oder 11,0 % auf 564 815 t nach oben schnellte. Damit scheint der von der EU-Kommission im Frühjahr prognostizierte Exportrekord für das Jahr 2018 Wirklichkeit zu werden. An der Spitze der wichtigsten EU-Kunden rangierte nach dem ersten Jahresdrittel Ghana; im Vorjahr war es noch Honkong gewesen. Die Ausfuhrmenge in das afrikanische Land legte um 14,7 % auf gut 54 800 t zu, wobei sich gefrorene Hälften und Viertel sowie Rücken und Hälse besonders gut verkauften. Weiterhin dynamisch entwickelte sich nach dem Freihandelsabkommen mit der EU der Absatz in der Ukraine, wohin der Export um 21,7 % auf 53 810 t zunahm. Begehrt waren in der Ukraine insbesondere gefrorene, knochenlose Teilstücke. Von dieser Ware bestellten auch die Abnehmer auf den Philippinen bedeutend mehr; insgesamt hat sich im Betrachtungszeitraum der Absatz von EU-Geflügelfleisch auf der Inselgruppe auf 51 570 t mehr als verdoppelt. Dagegen setzte sich der Ausfuhraufschwung der vergangenen Jahre nach Hongkong nicht mehr fort; die entsprechenden Verkäufe nahmen gegenüber den ersten vier Monaten 2017 um gut 15 % auf 45 600 t ab. Die ehemalige britische Kronkolonie rutsche damit vom ersten Platz der wichtigsten EU-Abnehmer auf Rang vier ab.  


China mit Abstand noch wichtigster Kunde


Die EU-Schweinefleischexporte beliefen sich im ersten Jahresdrittel 2018 einschließlich Nebenerzeugnissen auf knapp 1,30 Mio t und lagen damit um 0,2 % über dem Vorjahresergebnis. Im ersten Quartal 2018 war die Exportmenge noch um 1,8 % gegenüber der Vorjahresperiode rückläufig gewesen. Im April konnte die Liefermenge jedoch im Vergleich zum Vorjahresmonat um 21 800 t oder 7,8 % auf fast 301 000 t gesteigert werden. Weiter hinter dem Vorjahresniveau zurück blieb allerdings das Handelsvolumen mit China. Insgesamt wurden aus den Mitgliedstaaten 463 275 t Schweinefleisch in die Volksrepublik verkauft; das waren 29 110 t oder 5,9 % weniger als von Januar bis April 2017. Mit einem Anteil von fast 36 % an den Gesamtexporten blieb China aber mit Abstand wichtigster EU-Kunde. Einen starken Einbruch von 26,5 % auf nur noch 90 100 t war zudem bei den Ausfuhren nach Honkong zu verzeichnen. Abgesehen vom schwachen Chinageschäft konnten sich die EU-Anbieter in anderen asiatischen Ländern jedoch über einen wachsenden Absatz freuen. So nahmen die Exporte nach Japan gegenüber den ersten vier Monaten 2017 um 6,6 % auf 147 100 t zu. Noch stärker florierte mit einem Exportplus von 25,0 % auf 121 500 t der Handel mit Südkorea. Zudem orderten die Philippinen mit 94 700 t gut 16 % mehr Ware; die USA kauften 62 120 t und damit fast ein Viertel mehr Schweinefleisch in der Gemeinschaft als in der Vorjahresperiode. Die deutschen Exporteure konnten von der in vielen Ländern anziehenden Nachfrage profitieren und ihre Drittlandsexporte gegenüber dem ersten Jahresdrittel 2017 um 6,7 % auf 290 890 t steigern. Sie rangierten damit wieder knapp vor Spanien, das ein Exportplus von 3,8 % auf 288 390 t verzeichnete. 


Schwaches Rindfleischgeschäft


Unterschiedlich verlief in den ersten vier Monaten 2018 das Exportgeschäft im Rinderbereich. Während die umstrittene Lebendausfuhr von Rindern aus der EU weiter zunahm, blieb der Fleischabsatz in Drittländern deutlich hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Insgesamt wurden 158 180 t Rindfleisch einschließlich Nebenerzeugnissen jenseits der EU-Grenzen verkauft; das waren 17 185 t oder fast 10 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Wichtigster Kunde in diesem Segment blieb mit 27 025 t Hongkong; die ehemalige Kronkolonie erhöhte ihre Bestellmenge in der Gemeinschaft gegenüber dem ersten Jahresdrittel um 1,3 %. Zu zwei Dritteln bestand die Ware aus genießbaren Schlachtnebenerzeugnissen, zu rund einem Drittel aus gefrorenen Teilstücken. Der große Markt in China spielt dagegen noch keine große Rolle als Ausfuhrdestination. Erst kürzlich haben Irland und Frankreich nach vielen Jahren wieder eine Exporterlaubnis erhalten; andere EU-Länder warten noch darauf. Deutliche Absatzeinbußen mussten die EU-Rindfleischexporte indes bei wichtigen Kunden wie Ghana, der Elfenbeinküste, den Philippinen, der Schweiz oder Bosnien-Herzegowina verkraften, wobei die Ausfuhrrückgänge zwischen 4,5 % und 15,8 % lagen. Positiv ist jedoch zu werten, dass die Türkei wieder als Fleischkunde in Erscheinung tritt. Nach der Aufnahme von frischem und gekühltem Rindfleisch in das präferierte Zollkontingent wurden davon im ersten Jahresdrittel 12 260 t aus der EU nach Kleinasien verkauft. 

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