In Russland könnte der derzeit noch bei 5 % liegende Importzoll für Getreide bis zum Ende des laufenden Wirtschaftsjahres ausgesetzt werden. Bei einer Beratung im Landwirtschaftsministerium über die aktuelle Versorgungslage der heimischen Veredlungswirtschaft mit Futtermitteln wurden alle Abteilungen angewiesen, die Zweckmäßigkeit solch einer Maßnahme zu prüfen, teilte der Ressortpressedienst in der vergangenen Woche mit.
Zur Deckung ihres Bedarfs bräuchten die Agrarproduzenten bis einschließlich September insgesamt rund 9,9 Mio t Futtergetreide, hieß es beim Treffen der Agrarexperten in Moskau. Nun müsse der Umfang der in den Regionen konkret vorhandenen Vorräte überprüft und mit dem Bedarf abgeglichen werden.
Wie der Moskauer Wirtschaftsinformationsdienst RosBusinessConsulting zuvor berichtete, hatte der Präsident der Russischen Getreideunion, Arkadij Slotschewskij, die Auffassung vertreten, dass der aktuelle Importzoll möglichen Einfuhren von Getreide aus Frankreich oder Deutschland beispielsweise in die besonders bedürftige nordwestliche Region Russlands im Wege stehe. Derzeit wird diese Ware zollfrei vorwiegend aus Kasachstan eingeführt. (AgE)