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Nachfrageflaute bei Frühkartoffeln?

Der Speisefrühkartoffelmarkt in Deutschland steht an der Schwelle zu einer weiteren Nachfrageflaute. Viele Regionen melden einen schleppenden Kartoffelverkauf, vor allem im Süden und Südwesten.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Verkauf von Frühkartoffeln läuft nur schleppenden an, vor allem im Süden und Südwesten. Die hohen Temperaturen lassen laut AMI einen weiter sinkenden Kartoffelabsatz erwarten. Dem steht ein immer weiter steigendes Angebot gegenüber. Die Frühkartoffeln entwickelten sich bekanntlich überall flott und standen früher bereit als im Vorjahr, wurden im Absatz aber zunächst noch von Importen gebremst. Da alle Reifegruppen und Regionen sehr flott aufeinander eine genügende Vermarktungsreife erreichen, ist weiterer Angebots- und Preisdruck vorprogrammiert.

Ertragsausfälle durch Hitze

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Für einige Landwirte wird die Hitzewelle Ertragsausfälle bedeuten, insbesondere wenn es bisher schon zu trocken war und nicht genügend oder überhaupt nicht beregnet werden konnte. Unter Beregnung – und das ist in Niedersachsen oder am Niederrhein die Regel – stehen die Bestände gut; viel besser sogar als 2018, als die Hitze schon sehr viel früher kam und auch länger anhielt. Dieses Jahr ist mitunter von einer selten erlebten sehr guten Anfangsentwicklung der Kartoffelbestände im Norden und Süden geprägt, sodass die Kulturen oftmals schon zehn Tage weiter als sonst sind. Beobachter im Hauptanbaugebiet für Speisekartoffeln, der Lüneburger Heide, rechnen daher mit guten Erträgen. Das kann im Süden Hessens oder in Sachsen-Anhalt dann schon wieder völlig anders aussehen. Ohne Beregnung sind Misserfolge vorprogrammiert.

Im Durchschnitt dürfte die Ernte 2022 nicht allzu groß werden. Doch die Frühkartoffeln können weder auf dem Acker noch im Lager lange gehalten werden. Es gibt auch keine alternativen Absatzmärkte. Überall in Europa wird derzeit geerntet, und die Preise in den Nachbarländern sind in der Regel niedriger.

Folgt weitere Nachfrageflaute?

Langfristig sehen einige Beobachter inzwischen aufgrund des Witterungsverlaufs aber Veränderungen kommen. Hier und da könnten weniger Kartoffeln heranwachsen als benötigt werden. Speziell beim Verarbeitungsrohstoff drückt sich das in zügig steigenden Kursen am Terminmarkt der EEX aus. In der dritten Junidekade stand der Aprilkontrakt nur bei 18,70 Euro je Dezitonne, inzwischen ist er gestiegen Wiederum findet sich von dieser Entwicklung nichts am aktuellen Kassamarkt wieder. Die hiesigen Verarbeiter sind gut mit Vertragsrohstoff eingedeckt und nehmen im Juli mitunter kein Pfund freie Ware auf. Auch Übermengen aus dem Vertragsanbau sollen gelegentlich zur Disposition stehen. Die Lage wäre vermutlich besser, wenn nicht Krieg, Kostensteigerungen und Inflation die Konsumlaune beeinträchtigen würden und die Hersteller von Pommes frites oder Chips vorsichtig disponieren. Auch ihnen könnte noch eine Nachfrageflaute ins Haus stehen.

AMI

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