Während Trockenheit in Brasilien die Sojakulturen beeinträchtigt, erschwert im Nachbarland Argentinien übermäßige Nässe die Feldarbeiten, vor allem in nördlichen Landesteilen. In den anderen Regionen ist das Wetter indes günstig für die Aussaat und die Entwicklung der Sojapflanzen. Die Sojabohnenaussaat in Argentinien dürfte mittlerweile abgeschlossen sein. Mitte Januar waren 96 Prozent der geplanten Flächen bestellt gewesen, 700.000 Hektar standen noch aus, davon etwa die Hälfte im witterungsbedingt problematischen Norden des Landes. Daher werden wohl dort auf vielen der wassergesättigten Böden Neuaussaaten erfolgen müssen.
Die Getreidebörse in Buenos Aires kategorisiert die Sojabohnenfeldbestände im Land wie folgt: 9,1 Prozent der Bestände werden in schlechtem bis sehr schlechtem Zustand gesehen, 48,8 Prozent sind in guter bis ausgezeichneter Verfassung. Das ist gegenüber der vorangegangenen Schätzung eine Verbesserung. Der Anstieg kommt etwas überraschend, bereitet doch die Nässe gebietsweise nach wie vor Probleme. Nur 3,2 Prozent der Feldbestände mit Sojabohnen sind knapp oder sehr knapp mit Wasser versorgt, 51,2 Prozent sind indes gut bis überversorgt und stehen damit besser als Mitte Januar noch geschätzt dar.
Jüngst hat die Getreidebörse in Buenos Aires auch ihre Schätzung der Sojabohnenfläche im Wirtschaftsjahr 2018/19 angepasst. Die starken Regenfälle im Norden haben die Analysten veranlasst, ihre Einschätzung von zuvor 17,9 auf aktuell 17,7 Mio. ha zu kürzen. Schlechte Bedingungen haben in den Regionen Chaco, Santiago del Estero und in einigen Teilen der nördlichen Provinz Santa Fe die Aussaat gänzlich verhindert. Die Analysten weisen darauf hin, dass weitere Korrekturen folgen könnten. AMI