Seit dem 1. Juli erhebt die EU Zölle auf chinesisches Cholinchlorid. Die Europäische Kommission unterstellt China Preisdumping bei der Herstellung des als Zusatzstoff in Futtermitteln genutzten Cholinchlorids. Wie die Kommission Ende Juni mitteilte, verhängt sie deshalb vorläufige Antidumpingzölle in Höhe von 95,4 % bis 120,8 % auf die auch als Vitamin B₄ bekannte Substanz.
Der niedrigste Zollsatz gilt dabei für die Unternehmen Shandong FY Feed Technology Co., Ltd. und Shandong Yinfeng Biological Technology Co., Ltd., der höchste Satz wird für Shandong Aocter Feed Additives Co., Ltd. und für Einfuhren von allen in der entsprechenden Durchführungsverordnung nicht namentlich genannten Unternehmen aus der Volksrepublik China angewendet. Die Untersuchung wurde im September 2024 von Balchem Italia Srl und Taminco BV bei der EU-Kommission beantragt.
China hat ein Drittel des EU-Marktes
Laut der Brüsseler Behörde lag die aus China eingeführte Menge an Cholinchlorid im Jahr 2023 bei 20.024 Tonnen, was einem EU-Marktanteil von knapp einem Drittel entsprach. Der damalige Durchschnittspreis wird mit 1.029 € je Tonne angegeben.
In der EU wird Cholinchlorid der Zusatzstoffkategorie „ernährungsphysiologische Zusatzstoffe“ und der Funktionsgruppe „Vitamine, Provitamine und chemisch definierte Stoffe mit ähnlicher Wirkung“ zugerechnet.
Die Verordnung der EU-Kommission zur Einführung eines vorläufigen Antidumpingzolls ist am Dienstag, dem 1. Juli, in Kraft getreten und gilt unmittelbar in jedem Mitgliedstaat.