Die diesjährige Getreideernte in Russland wird vermutlich größer ausfallen als 2018. Das Moskauer Landwirtschaftsministerium prognostizierte Ende März ein Aufkommen von 118 Mio t Getreide, nach 113,2 Mio t im Vorjahr; davon sollen 75 Mio t bis 80 Mio t auf Weizen entfallen. Im vergangenen Jahr hatte sich die betreffende Erzeugung nur auf 72,1 Mio t belaufen, darunter 52,9 Mio t Winterweizen und 19,2 Mio t Sommerweizen.
Noch optimistischer als das Moskauer Agrarressort ist das Forschungsinstitut für Agrarmarktkonjunktur (IKAR), das für die kommende Vermarktungssaison eine Getreideproduktion von rund 121,5 Mio t erwartet. Die Weizenerzeugung sehen die Experten bei 78,5 Mio t. Das Moskauer Consulting- und Forschungszentrum für Agrarökonomie (Sovecon) rechnet für 2019 sogar mit 126,1 Mio t Getreide. Die Weizenernte veranschlagen die Fachleute auf voraussichtlich 80 Mio t. Das Beratungsunternehmen ProZerno greift noch höher und rechnet mit einem Aufkommen von mehr als 128 Mio t Getreide.
Ernte in Ukraine und Kasachstan kleiner
Unterdessen zeichnet sich in der Ukraine eine wahrscheinlich ertragsbedingt rückläufige Getreideerzeugung ab. Das Kiewer Landwirtschaftsministerium prognostizierte am vergangenen Donnerstag eine Menge von 68 Mio t Getreide; das wären ungefähr 900 000 t oder 1,3 % weniger als im vergangenen Jahr. Allerdings soll die ukrainische Anbaufläche nach Einschätzung des Agrarressorts mit 14,8 Mio ha stabil bleiben, wovon 7,6 Mio ha dem Wintergetreide zugerechnet werden.
Derweil deutet sich in Kasachstan für 2019 eine deutlich kleinere Getreideernte an. So prognostizierte das dortige Landwirtschaftsministerium zuletzt ein Aufkommen von 19,5 Mio t; das wären 3,3 Mio t oder 14,5 % weniger als die Druschmenge im vergangenen Jahr.
Optimistischer ist dagegen Weißrusslands Landwirtschaftsminister Leonid Zayats, der in der vergangenen Woche für das eigene Land eine Getreideerzeugung von mindestens 8,5 Mio t erwartete, was nach Zahlen des Internationalen Getreiderats (IGC) ungefähr der Vorjahresmenge entsprechen würde. AgE