In seiner aktuellen Ernteschätzung für 2020 geht das kanadische Statistikamt (Statistics Canada/StatCan) von einer deutlich kleineren Rapserzeugung aus. Die vorangegangene Schätzung wurde um 0,7 auf 18,7 Mio. t gekürzt, sodass das Vorjahr nun um 0,9 Mio. t oder um fünf Prozent unterschritten würde. Außerdem wäre dies die kleinste Rapsernte Kanadas seit fünf Jahren.
Von dem Spitzenniveau aus dem Jahr 2017, als in Kanada eine Rapsernte von insgesamt 21,5 Millionen Tonnen erzeugt war, hat sich das Produktionsniveau weiter entfernt. Die Marktteilnehmer hatten im Vorfeld der Veröffentlichung der aktuellen Ernteschätzung mehrheitlich bereits mit einer Abwärtskorrektur gerechnet, aber dass sie so deutlich ausfallen würde, hatten wohl die wenigsten erwartet. Eine entsprechende Reaktion an den Rapsterminmärkten blieb daher nicht aus. Die Canolakurse an der Börse in Winnipeg zogen an und auch die Rapsnotierungen in Paris fanden dadurch am 3. Dezember wieder in die Gewinnzone. StatCan begründet die Anpassung seiner Rapsernteschätzung mit den trockenen Bedingungen gegen Ende der Vegetationsperiode, die die Erträge verringerten. AMI