In den nächsten Tagen beginnt die Nordzucker mit der Verarbeitungs-Kampagne 2022 der konventionellen Zuckerrüben. Das sei früher als üblich, aber dennoch aus logistischen Gründen sinnvoll. Außerdem wolle man so einem möglichen Energieengpass Anfang 2023 vorbauen, heißt es in einer Information an die Lieferanten.
Sehr erfreulich ist nach Aussage der Nordzucker die Entwicklung des Zuckerpreises. Er mache höhere Auszahlungspreise für die Kampagne 2022 sowohl für die variablen Verträge als auch für die Fixverträge möglich. In den variablen Verträgen hält der Braunschweiger Konzern nun Zuckerrübenpreise von über 45 € pro t „all in“ (inkl. durchschnittlicher Zuschläge für Zuckergehalt, Früh-/ Spätlieferung und Rübenmarkvergütung) für möglich. Der endgültige Preis wird aber erst in einer Nachbetrachtung gemeinsam mit dem Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) nach der Kampagne festgelegt.
Auch die mehrjährigen Fixverträge sollen von der positiven Entwicklung profitieren, heißt es. Nach der Kampagne erfolgt eine Überprüfung. Eine konkrete Aussage sei aber erst möglich, nachdem alle Rüben verarbeitet sind.
Überrüben bringen 31,50 € je t
Bereits jetzt haben sich Nordzucker und der DNZ auf die Mindestpreise für Überrüben der Kampagne 2022 verständigt. Sie betragen inklusive eines Erfüllungsbonus von 1 € rund 31,50 € pro Tonne „all in“ (inkl. durchschnittlicher Zuschläge für Zuckergehalt, Früh-/Spätlieferung und Rübenmarkvergütung). Die individuellen Frachtkosten zum Bezugspunkt trägt wie bisher der Rübenanbauer.
Mit diesem Preisniveau werden Überrüben in der Kampagne 2022 ähnlich wie Vertragsrüben vergütet und auch dieser Preis wird nach der Kampagne noch einmal hinsichtlich einer Anpassung nach oben überprüft.
Reizthema Energie
Wegen der Gaskrise setzt Nordzucker in einigen Werken nun auf alternative Energieträger. In Clauen und Nordstemmen können nun Heizöl und in Uelzen Kohle und Heizöl als Energieträger in der Kampagne 2022 verwendet werden. Im Werk Schladen dauern die Umbaumaßnahmen hierfür noch an, daher wird der Kampagnestart mit Gas erfolgen. Durch diese Umstellung werde die Verarbeitung der Rüben und die Versorgung der Kunden mit Zucker sichergestellt, heißt es. Es wird davon ausgegangen, dass auch im Werk Klein Wanzleben, in dem keine Umstellung zur diesjährigen Kampagne möglich war, ausreichend Gas zur Verfügung steht.