Wie aus Medienberichten hervorgeht, will der Braunschweiger Konzern die Mehrheit an Mackay Sugar übernehmen. Dabei handelt es sich immerhin um den zweitgrößten Zuckerproduzenten in Australien. Das Unternehmen beschäftigt rund 900 Beschäftigte im Bundesstaat Queensland und erzeugt etwa 800.000 t Rohzucker pro Jahr. Dem Vernehmen nach möchte Nordzucker bis zu 70 % des Aktienkapitals erwerben. Zu welchem Preis ist allerdings unklar.

Der Norddeutsche Zuckerrüben Aktionärsverein hält von dem Vorhaben allerdings wenig. Wie aus einem Schreiben an die Aktionäre hervorgeht, macht Mackay Sugar seit vier Jahren Verluste und hat einen Schuldenberg von 182,5 Mio. € angehäuft. Außerdem stagniere der Umsatz seit Jahren. Der Aktionärsverein fürchtet zudem hohe Sanierungskosten. Die Mackay-Werke seien in keinem guten Zustand. Etwas zynisch heißt es in dem Schreiben „Was nutzen Nordzucker drei kleine, marode Fabriken am Ende der Welt?“. Außerdem habe Nordzucker derzeit keine Erfahrungen mit Sanierungen, schon gar nicht im Rohrzuckerbereich, heißt es in dem Schreiben weiter.

Auf Nachfrage von top agrar gibt Nordzucker dazu folgendes Statement ab:

"Wie Sie wissen, suchen wir seit einiger Zeit nach Möglichkeiten, unser Geschäft außerhalb Europas auszubauen, um Wachstumspotenziale zu erschließen und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Denn Wachstum im Bereich Zucker findet nicht in Europa, sondern auf dem Weltmarkt statt.

Wir können bestätigen, dass wir Verhandlungen über eine mögliche Beteiligung unseres Unternehmens an Mackay Sugar aufgenommen und kürzlich ein rechtlich nicht bindendes Angebot abgegeben haben.

Da die Gespräche noch laufen, möchten wir uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu weiteren Details äußern."