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Bilanzpressekonferenz

Nordzucker macht wieder Gewinn

Die Nordzucker AG hat die Finanzwende geschafft und zahlt auch wieder Dividende. Ob sich das auch für die Anbauer auszahlt? Die neuen Rübenpreise sind noch geheim.

Lesezeit: 4 Minuten

Nach zwei Verlustjahren hat die Nordzucker AG im Wirtschaftsjahr 2020/21 wieder Gewinne eingefahren. Wie der Vorstand bei der Bilanzpressekonferenz am Freitag mitteilte, lag das operative Ergebnis bei 81 Mio. € (Vorjahr: -15 Mio. €). Wegen der verbesserten Zahlen schlägt der Vorstand eine Dividendenausschüttung von 60 Cent je Aktie vor. Der Umsatz stieg um 16 Prozent auf 1.670 Mio. €.

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Die Nordzucker-Führung um den Vorstandsvorsitzenden Dr. Lars Gorissen erklärt die Trendwende vor allem mit der Verschlankung der Organisation entsprechenden Kostenreduzierungen. Die sehr stabilen Preise hätten den positiven Geschäftsverlauf dabei unterstützt. Ein geringer pandemiebedingter Absatzrückgang habe das gute Ergebnis kaum beeinträchtigt.

„Australien-Geschäft lohnt sich“

Erfreut zeigte sich Finanz-Chef Alexander Bott über die Mehrheitsbeteiligung an dem zweitgrößten australischen Zuckerhersteller Mackay Sugar Ltd. (MSL). „Die Beteiligung hat zum Konzern-Ergebnis beigetragen“, erklärte er. Mit 0,6 Mio. € ist dieser Beitrag allerdings noch recht überschaubar, wenn man die 140 Mio. € für die Investition in Australien gegenüberstellt. Bott geht aber davon aus, dass sich diese Beitrag in den kommenden Jahren erhöhen könne.

Viel Zucker auf Lager

In der Nettoverschuldung zeigt sich die Trendwende bisher noch nicht, räumte Bott ein. Er erklärte die minus 43 Mio. € mit erhöhten Zuckervorräten zum Stichtag 28.2.. Man sei mit 270.000 t Zucker in das neue Geschäftsjahr gegangen, was sich durch das erhöhte Umlaufkapital erklären ließe. Ein Jahr zuvor hatte Nordzucker demnach noch 8 Mio. auf der hohen Kante.

Rübenpreis 2022 lässt auf sich warten

Bei den Rübenpreisen für die Saison 2022 nehmen sich die Vorstände im laufenden Jahr mehr Zeit. „Wir sind in Deutschland durch unsere Mehrjahresverträge schon zu 80 % gedeckt“, erklärte Gorissen. Man habe deshalb keinen Druck und wolle auch die Entwicklung der Konkurrenzmärkte Weizen und Raps berücksichtigen. „Wir werden aber rechtzeitig die neuen Preise bekanntgeben“, versicherte der Konzern-Chef. Er widersprach auch dem Eindruck man wolle künftig bei der Rübe etwas kürzertreten. Im Gegenteil, das Geschäft in Europa seit lukrativ und man strebe organisches Wachstum auch in den Rübenregionen an.

Zuckermarkt: Ausblick zuversichtlich

Gorissen erwartet auch im neuen Geschäftsjahr stabile und in Europa sogar steigende Zuckerpreise. „Weltweit haben wir derzeit ein Defizit an Zucker, das die Kurse stützt“. Brasilien und Thailand hätten schwächere Ernten eingefahren. Risiken sieht er allerdings in Indien. Dort seien die Vorräte groß.

Weitere Zukäufe in Afrika und Südamerika denkbar

Der Konzern-Chef bestätigte, dass die Nordzucker auch weiterhin im Rohrzuckerbereich wachsen wolle. „Wir planen unser weltweites Geschäft auszudehnen. Der Erwerb von Mackay Sugar Ltd. soll nur der erste Schritt in die Rohrzuckerwelt sein“, so Gorissen. Man halte Ausschau nach Übernahmechancen in Afrika und Brasilien. Genauer wollte er dies aber nicht ausführen.

Ab 2050 klimaneutral

Zur Nachhaltigkeit der Nordzucker äußerte sich Axel Aumüller. Er verwies darauf, dass die AG bereits heute 60 % weniger CO2 ausstoße als 1990. Man werde bis 2030 ganz auf Kohleenergie verzichten und strebe an, im Jahr 2050 nur noch auf erneuerbare Energien angewiesen zu sein. Für dieses müsse man aber einen dreistelligen Millionenbetrag investieren, räumte er ein.

Die Hauptversammlungen der Nordzucker Holding AG und der Nordzucker AG finden in diesem Jahr gemeinsam und digital am 7. Juli 2021 statt.

Hintergrund:

Der Nordzucker Konzern mit Hauptsitz in Braunschweig, Deutschland, ist einer der führenden Zuckerhersteller weltweit. Aus Rübe und Rohr gewinnt das Unternehmen an 21 Standorten in Europa und Australien Zucker-Produkte – zum Teil in Bioqualität. Darüber hinaus stellt Nordzucker Futtermittel, Melasse, Düngemittel, Bioethanol, Biogas sowie Strom her Insgesamt stehen rund 3.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konzernweit für nachhaltig erzeugte Produkte und exzellenten Service.

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