Nordzucker zieht nach Abschluss der Kampagne 2022/23 trotz vielfältiger Herausforderungen eine positive Bilanz. Die Zuckergewinnung aus Zuckerrüben und Zuckerrohr sei nun in allen Werken in den sieben europäischen Ländern und in Australien erfolgreich abgeschlossen, teilte das Unternehmen in Braunschweig zu Wochenbeginn mit.
Durch Hitze und Trockenheit seien die Rübenerträge in einigen Regionen allerdings hinter dem Fünfjahresdurchschnitt geblieben, und dies sei nicht durch höhere Zuckergehalte ausgeglichen worden. Deshalb sei das Kampagnenergebnis insgesamt unterdurchschnittlich ausgefallen.
Hohe Zuckerpreise
Allerdings ermöglichten die aktuell hohen Zuckerpreise sehr gute Erzeugerpreise für die Ernte 2022/23, erklärte Nordzucker-CEO Dr. Lars Gorissen. Das sei positiv für die Anbauer, bei denen - wie überall - die Produktions- und Logistikkosten gestiegen seien.
„Wir setzen alles daran, in diesen volatilen und durch hohe Inflation geprägten Zeiten den gemeinsamen Weg mit unseren Anbauern und unseren Kunden nachhaltig und erfolgreich weiterzugehen“, hob Gorissen hervor. Zuckerrüben seien ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft und Grundlage für eine sichere Lebensmittelversorgung.
„Die aktuelle Kampagne war durch besondere Herausforderungen in Sachen Energieversorgung und durch extreme klimatische Bedingungen in einigen Regionen geprägt“, berichtete Alexander Godow, COO bei Nordzucker. Dazu zählten einerseits hohe Temperaturen und extreme Trockenheit, andererseits heftiger Regen sowie Dauerfrost in einigen Ländern. Durch den außerordentlichen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien jedoch passende Lösungen gefunden worden. Sehr gute Erträge habe die Zuckerrohrernte in Australien gebracht.
Rübenschnitzel als erneuerbarer Energieträger
Laut Godow ist die nachhaltige Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen ein wichtiger Teil der „GoGreen Strategie“ von Nordzucker. Eine der Lösungen auf dem Weg, bis spätestens 2050 CO2 neutral zu werden, könnte Biogas sein, das aus Pressschnitzeln als Reststoff der Zuckerrübenverarbeitung gewonnen werde. Die Grundlage dafür wäre die Aufnahme von Rübenschnitzeln als erneuerbarer Energieträger in die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) auf europäischer Ebene. „Dafür setzen wir uns weiter ein“, betonte Godow.