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NRW: Erntebilanz 2018 vorgestellt

Das NRW-Umwelt- und Landwirtschaftsministerium hat dem Bund am Montag die Ergebnisse zur Erntebilanz in Nordrhein-Westfalen übermittelt. Ministerin Ursula Heinen-Esser: "Bei den Getreide-Erträgen stehen wir im Ländervergleich noch gut da,

Lesezeit: 4 Minuten

Das NRW-Umwelt- und Landwirtschaftsministerium hat dem Bund am Montag die Ergebnisse zur Erntebilanz in Nordrhein-Westfalen übermittelt. Ministerin Ursula Heinen-Esser: "Bei den Getreide-Erträgen stehen wir im Ländervergleich noch gut da, schlecht sieht die Erntesituation dagegen bei Grünland, Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln aus."

Wegen der anhaltenden Dürre und der damit verbundenen Diskussion um Unterstützung existentiell betroffener Betriebe haben die Zahlen in diesem Jahr besondere Bedeutung. Die Länderergebnisse sind Grundlage für die bundesweite Bewertung, ob eine nationale Notlage vorliegt. Neben den repräsentativ ermittelten Zahlen der sogenannten besonderen Ernteermittlung bei den wichtigsten Getreidearten wurden Schätzungen für andere wichtige Feldfrüchte vorgelegt.


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Bei den Getreideerträgen hat Nordrhein-Westfalen im Vergleich zu anderen Bundesländern im Osten und Norden Deutschlands verhältnismäßig wenig Verluste im Vergleich zu den Vorjahren zu verzeichnen: Ermittelt wurden Erträge von 79,8 Dezitonnen (dt) pro Hektar bei Winterweizen, 64,1 dt bei Roggen, 69,5 dt bei Wintergerste, 64,2 dt bei Triticale und 56,1 dt bei Hafer. Dies sind ähnlich niedrige Erträge wie in den Vorjahren 2016 und 2017. Auch in den vorangegangenen Jahren waren schlechte Witterungsbedingungen Ursache niedriger Ernten. Je nach Getreideart liegt der Ertrag zwischen drei und zehn Prozent unter dem fünfjährigen Mittel. Die Situation ist regional und einzelbetrieblich sehr unterschiedlich. Die Ertragshöhe hängt wesentlich von der Bodenqualität und der Niederschlagsverteilung ab. Die Qualität des Getreides ist überwiegend zufriedenstellend bis gut. Zu beobachten ist, dass die Getreidepreise mit 170 bis 185 Euro pro Tonne bei Brotweizen und 168 bis 190 Euro bei Futterweizen auf einem relativ hohen Niveau liegen.


Wesentlich angespannter ist die Situation in Nordrhein-Westfalen bei Kulturen wie Mais, Raps, Zuckerrüben oder Kartoffeln. Auch hier sind die Unterschiede in Abhängigkeit von den örtlichen Niederschlagsmengen - und bei Kartoffeln zusätzlich von den Beregnungsmöglichkeiten - enorm.

So kann Mais nur auf den gut entwickelten Feldern als Körnermais geerntet werden, hier werden etwa 70 Dezitonnen pro Hektar erwartet. Ein großer Teil der für die Körnernutzung vorgesehenen Maisflächen kann allerdings nur noch als Silomais geerntet werden, der später als Futtermittel oder Biogassubstrat Verwendung findet. Für Silomais werden mit 330 dt deutlich geringere Erträge als in den Vorjahren erwartet. Teilweise wird von Ertragsrückgängen von bis zu 75 Prozent berichtet.

Während bei den Frühkartoffeln noch eine gute Ernte erzielt werden konnte, werden für die mittelfrühen und späten Kartoffeln deutliche Ertragseinbußen erwartet - ohne zusätzliche Beregnung bis zu 50 Prozent. Dazu kommen Qualitätsprobleme und Schwierigkeiten bei der Ernte aufgrund der ausgetrockneten Böden. Viele Landwirtinnen und Landwirte können vertraglich vereinbarte Liefermengen nicht ernten und müssen mit hohen finanziellen Einbußen rechnen.

Bei Zuckerrüben ist eine sichere Prognose derzeit noch nicht möglich, hier müssen noch die Proberodungen Mitte August abgewartet werden. Jedoch zeichnen sich auch hier bereits erhebliche Unterschiede im Ertrag ab.

Auf den Grünlandflächen konnte aufgrund der niederschlagsreichen Wintermonate noch ein sehr guter erster und größtenteils ein zufriedenstellender zweiter Schnitt geerntet werden. Danach führte die Trockenheit jedoch zu einem weitgehenden Wachstumsstillstand, so dass kaum noch Wiederaustrieb und Zuwachs erfolgte. Auch eine Beweidung ist derzeit nicht mehr möglich. Dies kann, auch in Verbindung mit den Ausfällen bei Mais, zu teilweise extremer Futterknappheit bei der Winterfütterung führen.






 

 

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat angekündigt, am 22. August zu entscheiden, ob eine bundesweite Notsituation vorliegt. Wenn dies der Fall wäre, würden im weiteren Verlauf mögliche Finanzhilfen des Bundes und der Länder beraten. "Das Land ist bereit, sich an gemeinsamen Hilfsmaßnahmen zu beteiligen. Ziel muss es sein, den unmittelbar in ihrer Existenz bedrohten Betrieben zu helfen", sagte Landwirtschaftsministerin Heinen-Esser. Als erste Maßnahmen hatte das Landwirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalen bereits die Futternutzung auf Brachen als ökologische Vorrangflächen erlaubt. Zusätzlich dürfen ökologisch wirtschaftende Betriebe konventionelles Raufutter verfüttern.

 

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