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Österreich: Mehr Bioanbau bringt Überhang und Preisdruck bei Getreide

Durch den Boom bei der Umstellung auf Ökolandbau in Österreich ist die Getreide-Aufnahmefähigkeit inzwischen überfordert, die unverkauften Restbestände schießen in die Höhe und die Preise sinken

Lesezeit: 3 Minuten

In den vergangenen Jahren stiegen in Österreich immer mehr Landwirte in die Bioproduktion ein. Damit wuchs die biologisch bestellte Ackerfläche in der Alpenrepublik laut AMA seit 2010 um 146 % oder 157.432 ha auf 265.477 ha an, allein zur Ernte 2019 kamen nach der letztmaligen Einstiegsmöglichkeit in das Bio-Förderprogramm 29.641 ha neu dazu.

Die vermarktete Biogetreide- und Maisproduktion (Marktleistung) ging zwischen 2011/12 und 2017/18 um 59% auf 244.493 t in die Höhe, in der auslaufenden Saison 2018/19 bahnt sich nochmal s ein satter Zuwachs an, insbesondere weil in den letzten Jahren immer mehr sogenanntes Umstellergetreide (noch nicht anerkannte Bioware frisch hinzugekommener Biobetriebe) mit der anerkannten Bioware mitvermarktet wurde, betrichtet aiz.info. Die Aufnahmefähigkeit des heimischen Marktes sei überfordert, die unverkauften Restbestände würden in die Höhe schießen und die Preise sinken, heißt es.

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Allein von 2016/17 auf 2017/18 schnellte laut aiz.info die Ratio von stock to use (Anteil der Endlager am Verbrauch) beim Biogetreide von 30,5 auf 45,2 % in die Höhe. Und aus der vorigen Ernte 2018 droht ein noch größerer Überhang von mehr als 50 %. Zuvor (2015/16) war man noch bei 29 %. Zum Vergleich: Die gesamte österreichische Getreidebilanz wies 2017/18 einen Anteil von 12,9 % Endbeständen am Verbrauch aus.

Werte unter 20 % interpretieren die Märkte als preisstützend, solche über 20 % als preisdrückend. So heißt es in der Juni-Verbandszeitung von Bio Austria in der Marktanalyse: "In Kombination mit den gestiegenen Lagerständen aus der Ernte 2018, vor allem bei Umstellungsware und hier insbesondere bei Mais und Futtergetreide, und den guten Ernteaussichten für 2019 aufgrund der Niederschläge im Mai ist mit einem Überangebot zu rechnen".

Bio-Austria Obfrau Gertraud Grabmann bereitet insbesondere die alteingesessenen Biobauern in derselben Ausgabe auf Vermarktungsprobleme und Preisdruck vor: "Eine weitere Herausforderung wird sein, dass der Druck am Markt in einigen Bereichen steigen wird, aufgrund der vielen Umsteller in den letzten Jahren, aber auch aufgrund des wachsenden Angebots in anderen Ländern."

Schwierige Übermengen-Vermarktung

Marktexperten erklären dazu laut aiz.info, die Übermengen von aktuell 185.313 t (AMA, Stand 30. April 2019) müssten entweder im Export in einem harten Preiswettbewerb untergebracht oder als konventionelle Ware zu deutlich niedrigeren Preisen vermarktet werden. Ende des Wirtschaftsjahres 2017/18 (Stichtag 30. Juni 2018) lagen 146.773 t unverkauft auf Lager. Nun werde auch der Lagerraum für die gemeinsam in den Silos liegende anerkannte Bio- und Umstellerware knapp. Laut AMA seien die Bioerzeugerpreise in den Vorjahren auf dem rund 2,5-Fachen Niveau der konventionellen gelegen.

Die Verbandsinformation "Acker 6/19" für Landwirte weist schon für die Ernte 2018 gegenüber dem Jahr davor deutlich gesunkene Erzeugerpreise für Bio- und Umstellergetreide aus - etwa für Speiseweizen mit 13,0 bis 13,4 % Protein von 351 bis 410 Euro/t nach 420 bis 426 Euro/t, für Futterweizen von 250 bis 300 Euro/t nach 300 bis 335 Euro/t oder für Futtermais von 255 bis 300 Euro/t nach 310 bis 320 Euro/t.

In der Vorschau auf die Mindestpreisangebote für Biogetreide der Ernte 2019 heißt es dazu: "Die angeführten Preise sind wesentlich niedriger als im Vorjahr." So werden darin etwa für den Speiseweizen mit mehr als 13,0% Protein nur mehr 300 bis 310 Euro/t genannt. Das ist innerhalb der letzten zwei Jahre ein Preiseinbruch um knapp 28%.

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