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topplus Kampagne 2022/23

Pfeifer & Langen rechnet mit 12 t/ha Zuckerertrag

Wegen der Gaskrise musste die Rübenkampagne dieses Jahr eher starten, Ertragszuwächse ließen sich so zum Teil nicht realisieren. Die Zuckergehalte sind geringer, knappe Ware lässt die Preise steigen.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Zuckerrübenkampagne ist zur Hälfte geschafft. Der Verarbeiter Pfeifer & Langen rechnet in seinen deutschen Anbaugebieten mit einer durchschnittlichen Ernte. Die bisherigen Ergebnisse ließen im Schnitt einen Zuckerertrag von rund 12 t/ha erwarten, erklärte der Leiter Landwirtschaft des Unternehmens, Dr. Hermann Schmitz.

„Die Rübe hat die Trockenheit vielerorts gut kompensiert“, berichtete Schmitz. Allerdings sei die Kampagne in diesem Jahr wegen der Energie- und Gaskrise deutlich früher angelaufen als üblich. Durch die früheren Rodetermine hätten Ertragszuwächse zum Teil nicht realisiert werden können. Zudem gebe es beim Ertrag regional eine große Spannweite.

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Rückgang beim Zuckergehalt

Unterdurchschnittlich dürfte hingegen das diesjährige Zuckeraufkommen in der EU ausfallen, so Schmitz. Erwartet werde eine Gesamtmenge von rund 16 Mio. t Zucker inklusive Isoglukose, nach 17,2 Mio. t im vergangenen Jahr.

Der Produktionsrückgang werde bei einem wieder erholten Gesamtverbrauch von rund 17 Mio. t Zucker erneut zu einer negativen Versorgungsbilanz in der EU führen. Damit bleibe die Gemeinschaft mehr denn je Nettoimporteur von Zucker.

Anbaufläche gesunken

Ausschlaggebend für die schlechtere EU-Zuckerbilanz sind laut Schmitz sowohl eine gegenüber dem Vorjahr um rund 48.000 ha beziehungsweise 3,3 % verkleinerte Anbaufläche als auch unterdurchschnittliche Erträge.

Beim Ertrag schlügen sich vor allem die extreme Hitze und die ausgeprägte Trockenheit in ganz Europa nieder. Daran habe auch der Regen im September nichts mehr ändern können. Für das kommende Jahr sieht der Marktexperte keine großen Änderungen. Es werde wahrscheinlich keine Trendumkehr geben.

Zuckerpreise steigen

Laut Schmitz meldet die EU-Kommission derzeit deutlich ansteigende Zuckerpreise. Im September habe der EU-Durchschnitts-Zuckerpreis bei 512 €/t gelegen; dieses Niveau sei zuletzt 2013/14 erreicht worden. „Analysten gehen davon aus, dass die Preise in den kommenden Monaten weiter deutlich steigen werden“, hob Schmitz hervor. Und auch im Lebensmitteleinzelhandel sei Zucker deutlich teurer geworden.

Von dieser guten Marktsituation profitiert dem Fachmann zufolge auch die Landwirtschaft, die höhere Preise zur Kostendeckung und für die Wettbewerbsfähigkeit der Zuckerrübe dringend brauche.

Die Preise bei Pfeifer & Langen stiegen im Sicherheitsmodell auf etwa 40 € pro Tonne Rüben und im Flexpreismodell auf rund 55 €. Für Schmitz ist dies ein klares Signal an die Bauern, weiter auf den Zuckerrübenanbau zu setzen: „Zucker aus heimischen Rüben ist gefragt. Es ist der richtige Zeitpunkt, den Rübenanbau auszuweiten oder neu einzusteigen. Für das Jahr 2023 suchen wir noch Rübenanbauer“.

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