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Produktionswert der deutschen Landwirtschaft steigt auf 59,6 Mrd. €

Die BLE listet ausführlich den Produktionswert für pflanzliche und tierische Produkte auf. Über alles hinweg ist der Wert um 3,6 % gestiegen.

Lesezeit: 5 Minuten

Nach vorläufigen Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) ist der Produktionswert der deutschen Landwirtschaft auf 59,6 Mrd. € gestiegen. Das entspricht einem Anstieg um insgesamt 3,6 %. Allein durch die höheren Getreidepreise infolge der gestiegenen Nachfrage auf den Märkten führten zu einem Verkaufserlös von 7 Mrd. € (+ 42 %). Der Wert der Tierproduktion erreicht mit 26,4 Mrd. € nahezu die Vorjahre, teilt die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mit.

Pflanzliche Erzeugung

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Für die pflanzliche Erzeugung wird ein Produktionswert von 29,7 Mrd. € erwartet. Dies ist eine Steigerung von fast 8 % gegenüber dem Vorjahr.

Getreide: Die für 2021 ermittelte Getreideernte beträgt rund 42,2 Mio. t. Die Wasserversorgung während der Wachstumsphase und die klimatischen Bedingungen waren besser als in den vergangenen Jahren. Der Gesamtertrag ist vergleichbar mit dem Vorjahr. Der Verkaufserlös bei Getreide insgesamt wird auf 7 Mrd. € (+ 42 % zu 2020) geschätzt. Der Produktionswert steigt um 29 % auf insgesamt 9,1 Mrd. €. Der durchschnittliche Erzeugererlös beläuft sich nach der ersten Schätzung auf 207 € pro Tonne (2020: 161 €/t).

Kartoffeln: Die Coronapandemie hatte eine große Auswirkung auf den Kartoffelmarkt. Die Saison war durch einen Lagerbestand von nicht verarbeiteten Kartoffeln belastet. Der Lock-down in Europa und Deutschland brachte die Nachfrage der Gastronomie und Großverpflegungseinrichtungen zum Erliegen. Die Haushaltsnachfrage nach Kartoffeln und -erzeugnissen konnte dies nicht kompensieren.

Mit einem Lagerbestand von 1,6 Mio. t waren ungünstige Voraussetzungen für die Saison 2021 gegeben. Eine normale Ernte führte zusammen mit dem Lagerbestand zu einer Gesamtmenge von 11,1 Mio. t Kartoffeln. Der Mengendruck führte zu einem Preis von 187 €/t (- 14 % gegenüber 2020). Der Produktionswert brach um 33 % ein und erreichte knapp 1,6 Mrd. €.

Körnermais: Die Erzeugung von Körnermais erreicht nicht den Vorjahreswert. Es werden insgesamt 3,6 Mio. t für die Berechnung des Produktionswertes berücksichtigt. Das sind knapp 19 % weniger als 2020. Mit einem Preis von 223 €/t (+ 32 % zu 2020) wird der Produktionswert auf 793 Mio. € (+7 %) geschätzt.

Silomais: Bei Futterpflanzen stieg die Erntemenge bei Silomais um 3,3 %. Die Verwendung von Silomais als Futter weist dabei einen 5-prozentigen Rückgang und die Verwendung für Energiegewinnung eine minimale Steigerung um etwa 1,5 % zum Vorjahr auf. Durch die guten Ernten verbilligte sich Grassilage um 20 % und Maissilage um 13 % gegenüber 2020.

Heu konnte mit 136 €/t das Preisniveau des Vorjahres (143 €/t) mit einem Preisminus von 5 % ebenfalls nicht halten. Futterpflanzen erreichen insgesamt einen Produktionswert von 4,3 Mrd. € (+15,7 %).

Obst und Gemüse: Die Pandemie brachte weiterhin erhebliche Probleme für die Erzeuger von Gemüse und Obst. Diese Produktionszweige setzen Arbeitskräfte aus anderen EU-Mitgliedstaaten ein, die allerdings durch die COVID-19-Reisebeschränkungen nicht im gewohnten Umfang zur Verfügung standen.

Die Erntemenge bei Frischgemüse lag in der Saison 2021 um etwa 4 % unter der Vorjahresmenge. Die geringere Erntemenge führte zu einem deutlichen Preisanstieg von knapp 21 %. Die Gemüseerzeuger werden insgesamt einen Produktionswert von rund 3,9 Mrd. € (+16 %) erzielen.

Die Obstproduzenten verzeichnen eine knapp 10 % geringere Erntemenge. Folglich stiegen die Preise für Obst an: bei Äpfeln um 9 % und bei Birnen um 12 %. Insgesamt blieben die Preise aber unter dem Vorjahresniveau. Mit einem Marktpreis von geschätzten 854 €/t wird ein Produktionswert von insgesamt etwa 1 Mrd. € erwartet.

Tierische Erzeugung

Die tierische Erzeugung insgesamt wird 2021 einen geschätzten Gesamtwert von rund 26,4 Mrd. € erreichen und bleibt damit 1,2 % unter dem Niveau des Vorjahres.

In der Tierproduktion wird bei einem um 1,7 % niedrigeren Schlachtvolumen und rund 3,6 % geringeren Schlachtviehpreisen mit geschätzten 13,7 Mrd. € das Vorjahresergebnis um 5,2 % verfehlt.

Bei Rindern wird die Produktionsmenge um 1,4 % unterschritten. Die Preise liegen mit einer Steigerung von 15,7 % deutlich über dem Vorjahr. Dadurch wird ein Produktionswert von knapp 3,8 Mrd. € erreicht. Pro Tonne Schlachtgewicht schätzt das BZL einen Durchschnittspreis für Rinder (ohne Kälber) von 3.582 € (+ 13,5 %).

Bei Schweinen führen zwei Faktoren zu einem deutlich schlechteren Ergebnis: Unterschiedlich stark ausgeprägte Maßnahmen innerhalb Europas zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie führten zu Personalabgängen und lokalen Quarantänemaßnahmen in den Schlacht- und Zerlegebetrieben. Damit reduzierte sich die Schlachtkapazität.

Die Afrikanische Schweinepest behindert weiterhin den Export nach Asien. Dies resultierte insgesamt in einer schwachen Nachfrage, die auf ein großes Angebot traf. In der Folge sanken die Preise dauerhaft. Der Durchschnittspreis für das Jahr 2021 wird auf 1,38 €/kg Schlachtgewicht geschätzt. Dies sind 14,4 % weniger als 2020.

Der Durchschnittspreis kann mit weiterhin schlechten Preisen bis zum Jahresende noch weiter fallen. Das Schlachtvolumen wird auf Jahressicht etwa 1,2 % unter dem Vorjahreswert liegen. Der Produktionswert wird auf 6,4 Mrd. € geschätzt. Damit fällt er um 15,3 % unter das Vorjahresergebnis (2020: 7,5 Mrd. €).

Bei Geflügel insgesamt fiel das Produktionsvolumen um 8,2 %. Der durchschnittliche Jahrespreis wird voraussichtlich konstant bleiben. Der Produktionswert fällt um 7,9 % auf 2,3 Mrd. €.

Von Januar bis Oktober 2021 haben die deutschen Molkereien insgesamt weniger Milchmengen erfasst wie 2020. Für das Gesamtjahr wird der Rückgang auf 2,3 % erwartet. Eine wieder ansteigende Nachfrage von Großverbrauchern machte eine Preissteigerung um geschätzte 6,9 % möglich. Der durchschnittliche Milchpreis lag nach ersten Schätzungen bei 36 Cent pro Kilogramm (2020: 33,7 Cent/kg). Der Produktionswert steigt um 4,5 % auf knapp 11,3 Mrd. €.

Die Eiererzeugung blieb 2021 konstant. Der negative Preistrend aus dem Vorjahr hielt an. Im Gesamtjahr wird der Preis mit 1.155 €/t um 4,4 % unter dem Vorjahr liegen. Der Produktionswert wird mit rund 1 Mrd. € (- 4,2 %) geschätzt.

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