Argentinien hatte in den vorangegangenen Monaten einerseits mit trockenen und heißen Bedingungen und andererseits mit Spätfrost zu kämpfen. Über die Hälfte der Provinz Buenos Aires, wichtigstes Anbaugebiet des Landes, ist von dem niedrigsten Stand der Wasserreserven seit über 3 Jahrzehnten betroffen. Mit den aktuell avisierten 13,7 Millionen Tonnen liegt die aktuelle Schätzung rund 1,3 Millionen Tonnen unter den vorherigen Prognosen und dürfte den Rekordwert des Vorjahres von rund 23 Millionen Tonnen weit verfehlen. Das wäre die kleinste Ernte seit 7 Jahren.

10 % der Flächen ausgefallen

Knapp 10 Prozent der Weizenbestände, gut 3 Prozent mehr als noch zuvor erwartet, können bedingt durch den katastrophalen Zustand im laufenden Wirtschaftsjahr nicht geerntet werden. Allerdings konnte das südamerikanische Land seit Beginn des Russland-Ukraine-Konflikts seinen Anteil am globalen Getreidemarkt deutlich ausbauen. Die Getreideausfuhren der Ukraine sind im Oktober 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um etwa 9 Prozent zurückgegangen. Zudem läuft das Abkommen über den sicheren Exportkorridor über das Schwarze Meer Ende November 2022 aus. Hierbei ist der Fortbestand noch ungewiss. Falls es nicht zu einer Verlängerung des Abkommens kommt, würde die argentinische Ernte weiter in den Fokus der Marktteilnehmer rücken. AMI